Größtes Bordell Europas Kölner „Pascha“ muss Insolvenz anmelden

Köln · Das bekannte Kölner Bordell „Pascha“ an der Hornstraße in Ehrenfeld hat Insolvenz angemeldet. Zwei Gründe sind entscheidend für das Aus des größten europäischen Bordells gewesen.

 Das zehnstöckige blaue Hochhaus in Köln Ehrenfeld verliert seinen Mieter - das „Pascha“ musste Insolvenz anmelden.

Das zehnstöckige blaue Hochhaus in Köln Ehrenfeld verliert seinen Mieter - das „Pascha“ musste Insolvenz anmelden.

Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg

Am Dienstag musste „Pascha“-Geschäftsführer Armin Lobscheid den bitteren Gang zum Kölner Amtsgericht antreten: „Es ist irgendwie unvorstellbar. Wir sind am Ende“, erklärte Lobscheid gegenüber dem Express. Die laufenden Kosten für das zehnstöckige Haus mit seinen 60 Angestellten seien zu hoch, um sich noch weiter halten zu können. Handwerker, Köche, Masseure, Reinigungskräfte, Elektriker und Sicherheitsleute müssen weiter bezahlt werden, während Einnahmen für das Bordell aufgrund des Prostitutionsverbots ausbleiben. Normalerweise arbeiten dort auch rund 120 Prostituierte, allerdings als Selbstständige.

Das Verbot hatte die Landespolitik im Rahmen der Coronaschutzverordnungen erlassen. Während es in einigen Bundesländern wie Niedersachsen oder dem Saarland gerichtlich gekippt wurde und der Bordellbesuch dort zumindest unter Einschränkungen wieder möglich ist, gilt das Verbot in NRW weiterhin. „Pascha“-Geschäftsführer Lobscheid kritisiert das Vorgehen der Politiker, da unklar sei, wie lange die Bestimmungen noch gelten: „So können wir nicht planen. Wir hätten die Insolvenz mithilfe der Banken vielleicht abwenden können, wenn man uns zugesagt hätte, dass es Anfang nächsten Jahres wieder losgehen kann“.

Wie es nun mit dem blauen Hochhaus im Kölner Stadtteil Ehrenfeld weitergeht, ist ungewiss. Lobscheid erklärte, dass nun viele Fragen mit dem Insolvenzverwalter zu klären seien. Da das „Pascha“ nur Mieter des Gebäudes ist, gelte es nun zu klären, wer beispielsweise für die Heizkosten im Winter aufkommen muss. Besitzer des Hochhauses ist die Kölner Firma Timoste Appartementhotel Schildbach KG.

(ga)
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