Freizeit in der Region Kurzurlaub vor der Haustür

Mal rauskommen und was anderes sehen, dafür bieten sich die Ostertage geradezu an. Die Vorgebirgsredaktion präsentiert fünf Ausflugsziele für einen Kurzurlaub in der Umgebung.

 Das Wahrzeichen Nummer eins von Trier: Die Porta Nigra – ein ehemaliges römisches Stadttor.

Das Wahrzeichen Nummer eins von Trier: Die Porta Nigra – ein ehemaliges römisches Stadttor.

Foto: dpa

Monschau

Gesäumt von prächtigen Fachwerkhäusern, bahnt sich die Rur ihren Weg durch das alte Monschau. 1198 erstmals erwähnt und seit 1352 im Besitz der Stadtrechte, kam der Ort durch die Tuchhändler zu Reichtum. Im Roten Haus, erbaut 1752, lebte der Tuchmacher Johann Heinrich Scheibler. Mit seiner kompletten Einrichtung in Rokoko, Louis-Seize und Empire spiegelt es den Glanz großbürgerlicher Wohnkultur in einer seltenen Geschlossenheit. Weltberühmt ist die über drei Etagen freitragend gebaute Wendeltreppe aus Eichenholz, in der 21 Puttenszenen an die Stationen der Tuchherstellung erinnern. Geöffnet ist das Haus ab dem 1. April.

Etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt die Historische Senfmühle. Sie ist über 100 Jahre alt und wurde ursprünglich über ein Wasserrad angetrieben. Senfliebhaber sollten im Lädchen aus 19 Sorten ihren Lieblingssenf aussuchen. In der Glashütte zeigen die Glasbläser Valdemar de Sousa und Fernando Costa den Besuchern das alte Handwerk. Aus einer glühenden Masse stellen sie filigrane Gefäße her.

Ostern starten die Monschauer Erlebnistouren. So stürmen am Mittwoch, 30. März, 15 Uhr, Familien mit Kindern die Burg. Am Samstag, 2. April, 15 Uhr, geht es mit dem Stadtwächter ins Mittelalter. Tickets für die Erlebnistouren gibt es bei der Monschau-Touristik: 0 24 72/8 04 80. Alle weiteren Infos unter www.monschau.de. Hans-Peter Fuß

Bad Breisig

BAD BREISIG:Wenn der Tag wie im Märchen vergeht: Konrad Beikircher berichtet uns über eine junge, bildhübsche Frau aus bestem Haus, die mit sieben Kleinwüchsigen zusammenlebt und irgendwo hinter dem Siebengebirge wohnen muss. Wem die Geschichte nicht bekannt vorkommt, muss nur einen Knopf drücken und der in Bonn lebende Kabarettist trägt die Episode aus Grimmscher Feder noch einmal vor. In Bad Breisig, nicht weit weg von den Toren Bonns gelegen, gibt es einen zauberhaften Märchenwald, der das Tor zur entschleunigten Art der Unterhaltung öffnet.

An Karfreitag, 25. März, erwacht der Märchenwald nicht aus dem Dornröschenschlummer, sondern aus dem Winterschlaf. Sprechende, bewegliche und liebevoll handgearbeitete Figuren sind hier zu bewundern, die sattsam bekannte Märchenklassiker zeigen. Kinder, die nicht erst beim Anblick von blitzenden Lichtschwertern oder Explosionen in 3D in Verzückung geraten, sind am Kesselberg genau richtig. Hinter jeder Serpentine wartet eine neue Geschichte. Wer einen Kinderwagen oder Buggy schiebt, trainiert auch noch seine Oberarme, denn es geht ausschließlich bergauf. Oben angekommen erwartet die Märchenreisenden eine Erfrischungsstation, die schon wegen ihrer malerischen Aussicht aufs Rheintal und das Bad Hönninger Schloss Arenfels zum Verweilen einlädt. Weitere Infos unter www.maerchenwald-bad-breisig.de. Mario Quadt

Trier

Ein Katzensprung ist es zwar nicht. Doch was sind knapp zwei Stunden Autofahrt schon gegen eine Zeitreise in die Antike? Und das Gefühl, als würde gleich Ben Hur mit seinem Wagen um die Ecke biegen? Schließlich erwartet einen mit Trier die älteste Stadt Deutschlands – gegründet 17 vor Christus als Augusta Treverorum und einst eine der größten Metropolen des Römischen Reiches. Umgeben von römischen Monumentalbauten wie dem Trierer Wahrzeichen Nummer eins – der Porta Nigra –, hat man an den Ostertagen die Qual der Wahl, ob man lieber eine Togaführung mit einem Patrizier unternehmen soll, das Geheimnis der Porta Nigra, des Schwarzen Tors, von einem römischen Zenturio erfährt oder doch eher mit Gladiator Valerius im Amphitheater unterwegs ist.

Ein Muss, gerade an Ostern, ist auch ein Besuch des Trierer Doms, wo innerhalb des von Papst Franziskus ausgerufenen Jahres der Barmherzigkeit 2015/2016 noch bis zum 13. November die Heilige Pforte – das „Romanische Portal“ – geöffnet ist, das einem den Durchgang von der Liebfrauenbasilika durch das „Paradies“ in den Dom ermöglicht.

Wer es lieber weltlicher mag, dem sei ein liederlichen Rundgang mit einem Bänkelsänger auf den Spuren der Heiligen Drei Könige bis hin zu Karl Marx, dessen Geburtshaus in der Brückenstraße 10 steht, empfohlen. Ansonsten gäbe es da noch diverse einkehrwürdige Weinstuben, entspannte Schiffstouren auf der Mosel und – sofern die Geschäfte geöffnet haben – reichlich Gelegenheit zum Shoppen, von der auch die benachbarten Luxemburger gerne Gebrauch machen. Weitere Informationen unter www.trier-info.de und www.bistum-trier.de. Sandra Kreuer

Hillesheim

Die Krimihauptstadt Deutschlands liegt mit dem Auto nur rund eine Stunde entfernt. Nicht ohne Stolz trägt die kleine Stadt Hillesheim in der Eifel diesen Titel. Schließlich spielt eine Vielzahl von Kriminalromanen – zu den bekanntesten zählen sicherlich die Werke von Jacques Berndorf – in der Region.

Direkt im Zentrum der Krimihaupt steht, wie sollte es anders heißen, das Kriminalhaus. Es wurde im September 2007 von Monika und Ralf Kramp eröffnet. Deren Versprechen, alles zu präsentieren, „was das Herz des Krimiliebhabers schneller schlagen lässt“, ist keinesfalls zu hoch gegriffen. Das Deutsche Krimiarchiv im Dachgeschoss umfasst rund 30 000 Bände und lädt in gemütlicher Atmosphäre zum Schmökern ein. Wer vom Lesen hungrig geworden ist, lässt sich im Café Sherlock nieder. Inmitten von Utensilien und Dekorationen klassischer Kriminalgeschichten werden Miss Marple’s Cream Tea, Sherlock-Kaffee oder Mafiatoast serviert.

Lesestoff für daheim gibt es in der Buchhandlung zu kaufen. Im Seitentrakt des Hauses ist der KBV-Krimiverlag untergebracht. Für steten Nachschub wird also auch gesorgt. Natürlich bieten sich Hillesheim und die Landschaft auch für Erkundungen an. Dann aber stilecht mit geführten Krimi-Spaziergängen oder Krimi-Wanderungen. Weitere Infos gibt es unter www.kriminalhaus.de und krimiland-eifel.jiimdo.com. Christoph Meurer

Aachen

Printen zu Ostern? Das ist echt Geschmackssache. Aber die etwa eine Stunde Fahrt nach Aachen, wo der vor allem in der Adventszeit beliebte Lebkuchen angeblich seit 1820 gebacken wird, lohnt sich umso mehr, wenn der ebenso beliebte Aachener Weihnachtsmarkt nicht geöffnet hat. Denn dann lässt es sich ohne großes Gedränge durch die Kaiserstadt schlendern. Und die hat nicht nur Sehenswürdigkeiten wie das gotische Rathaus und den Aachener Dom (Weltkulturerbe!) zu bieten.

Im Elisenbrunnen sprudelt heißes Thermalwasser, in der Spielbank regnet es – wenn man Glück hat – Chips und rund um den gemütlichen historischen Stadtkern locken jede Menge Cafés, Kneipen und Restaurants. Vor allem Jüngere zieht es tagsüber genauso wie zur Partyzeit auf die Pontstraße, wo ein Laden neben dem nächsten mit günstigen Essensangeboten oder Cocktail-Happy-Hours um die Gunst der Studenten buhlt. Wer Lust auf einen Spaziergang im Grünen hat, läuft den Lousberg hinauf und genießt den Blick auf die Stadt von oben. Infos gibt es unter www.aachen.de, www.aachenerdom.de. Antje Jagodzinski

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