Tödliche Messer-Attacke in Köln Mann soll schon im März Stadt-Mitarbeiter angegriffen haben

Köln · Nach der tödlichen Attacke gegen einen städtischen Bediensteten in Köln kommt heraus: Der mutmaßliche Täter hatte im März schon einmal eine Kollegin aus einer anderen Behörde angegriffen. Nur wusste das die Kämmerei wohl nicht. Für den Innenminister ein Unding.

 Polizisten stehen vor einem Haus. Hier soll ein Mann zwei Mitarbeiter der Stadt Köln bei einem Hausbesuch mit einem Messer angegriffen und einen von ihnen tödlich verletzt haben.

Polizisten stehen vor einem Haus. Hier soll ein Mann zwei Mitarbeiter der Stadt Köln bei einem Hausbesuch mit einem Messer angegriffen und einen von ihnen tödlich verletzt haben.

Foto: dpa/Marius Becker

Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Mitarbeiter (47) der Stadt Köln hat sich NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) dafür ausgesprochen, die Erfassungs- und Meldesysteme für Übergriffe auf Amtsträger zu verbessern. „Wir müssen alle Informationen, die vorliegen, auch verlässlich denjenigen zugänglich machen, die auf der Straße oder an den Haustüren im Einsatz sind“, sagte Reul dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Hintergrund: Der mutmaßliche Täter (60) von Köln hatte im März laut Polizei schon einmal eine Bedienstete einer anderen städtischen Behörde angegriffen - was der Kämmerei wohl nicht bekannt war.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker kündigte nach der Tat an, die internen Abläufe gründlich zu untersuchen. Ein stadtinternes Meldesystem über gefährliche Vorfälle und Angriffe auf Mitarbeiter gibt es laut „Stadtanzeiger“ offenbar noch nicht.

Die Verwaltung arbeite derzeit an einer solchen zentralen Erfassung. Reul sagte, dass Städte und Kommunen, die dieses System noch nicht umgesetzt hätten, dies unbedingt tun müssten: „Es muss sichergestellt sein, dass Mitarbeiter, die im staatlichen Auftrag Bürgerkontakte haben, bestmöglich geschützt sind“. In Fällen, in denen es vorher bereits Auffälligkeiten gegeben habe, sei „geboten, dass wir städtischen Mitarbeitern Polizeibeamte zur Seite stellen“, sagte der Minister dem „Stadt-Anzeiger“.

Der Verdächtige hatte laut Polizei im März eine städtische Mitarbeiterin mit einem Schraubenzieher angegriffen und leicht verletzt. Er wurde nach der jüngsten Tat in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

(dpa)
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