Neuer Rekord am Flughafen Köln/Bonn Mehr Passagiere als je zuvor

Köln/Bonn · Am ersten Ferienwochenende fliegen rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr vom Flughafen Köln/Bonn ab. Laut eines Unternehmenssprechers läuft alles glatt - trotz langer Warteschlangen. Beliebtestes Reiseziel bleibt ein klassisches Urlaubsland der Deutschen.

 Wo ist noch gleich der Flugschein: Lange Warteschlangen warten an den Check-In-Schaltern im Terminal 1 des Flughafen Köln/Bonn.

Wo ist noch gleich der Flugschein: Lange Warteschlangen warten an den Check-In-Schaltern im Terminal 1 des Flughafen Köln/Bonn.

Foto: Holger Arndt

Familien schieben gestresst ihre Koffer durch die breiten Gänge des Flughafens Köln/Bonn. Ihr Ziel: Mallorca, Ägypten, Italien oder die Dominikanische Republik. An den Check-In-Schaltern werden die Warte schlangen immer länger, die Menschen immer nervöser, man hört Sätze wie: „Schaffen wir es rechtzeitig einzuchecken? Unser Flug geht in einer Stunde und wir müssen noch zum Boarding.“ Mit diesen Gedanken plagen sich am Samstag am Flughafen viele Eltern, die mit ihren Kindern in den Familienurlaub starten.

„Am Freitag haben wir rund 42.000 Fluggäste gehabt. Das sind fast 12.000 mehr als an normalen Wochenenden“, erklärt Walter Römer, Pressesprecher des Flughafens. Auch am Wochenende war viel los: Am Samstag erwartete der Flughafen 36.000 Passagiere, am Sonntag gut 42.000, ein neuer Rekord in der Geschichte. Laut Unternehmensangaben waren es von Freitag bis Sonntag etwa 120.000 Menschen. Beliebtestes Ziel bleibt Mallorca.

Auch Familie Zeitz ist am Samstag darunter, sie steht nervös in der Check-In-Schlange bei Eurowings. „Wir stehen hier schon seit 30 Minuten, und so wie es aussieht, stehen wir noch mal so lange“, sagt Mutter Beate Zeitz. Das würde ganz schön eng, denn ihr Flieger nach Italien geht in einer Stunde. Die Schlange, in der Familie Zeitz ansteht, sieht schier unendlich aus. Die typische Nervosität bei einer Flugreise mischt sich mit Ungeduld.

Plötzlich geht es rasant weiter. „Jetzt geht es aber ab, was ist denn hier los?“, ruft ein Urlauber mitten in der Warteschlange. Er hatte die Hoffnung wohl aufgegeben. Familie Kiebert geht wesentlich entspannter in ihren Urlaub. „Für mich beginnt die Reise, sobald ich das Haus verlassen habe“, sagt Mutter Michaela. Wenn man Kinder in der Schule habe, müsse man sich auf überfüllte Flughäfen einstellen.

An den Sicherheitskontrollen stehen Passagiere, die schnell noch ihre mitgebrachten Getränke leer trinken, denn die dürfen nicht mitgenommen werden. Ein Pfandsammler macht dabei ein gutes Geschäft: Er steht neben dem Container für die leeren Flaschen und lässt sich das Pfandgut direkt in seine Tüte werfen. Laut Unternehmensangaben lief alles glatt.

Auch Familie Schröder steht an den Kontrollen an. Für sie geht es in die Dominikanische Republik. „Ehrlich gesagt haben wir das ganz spontan gebucht“, sagt Mutter Sandra. Auch sie sind mit extra viel Zeit gekommen, um trotz des großen Andrangs rechtzeitig mit dem Check-In durch zu sein. Tochter Isabel ist froh, dass die Schule vorbei ist: „Endlich habe ich keine Hausaufgaben mehr.“ Nicht nur im Flughafen bedeutet der Ferienanfang mehr Arbeit.

Auch auf den Straßen rundherum ist die Reiselust der Familien deutlich zu spüren. „Wir haben zu Ferienbeginn immer gut zu tun“, erklärt Hauptkommissar Guido Maria Jansen. Er kontrolliert gemeinsam mit zwei Kollegen die Straßen rund um den Flughafen. „Alle Leute sind gestresst, das wirkt sich auf die Fahrweise aus“, sagt der Polizist. Ebenfalls ein großes Problem seien überladene Autos. Viele würden zu viel einpacken und die Koffer nicht richtig sichern. „Bei einer Vollbremsung fliegt er einem dann um die Ohren“, so Jansen. Meist seien auch Fahrräder oder Dachboxen an den Autos nicht richtig gesichert.

Der Tag der Abreise stellt zu Ferienbeginn für viele einen Stresstest dar: Überfüllte Flughäfen, lange Wartezeiten und die Sorge, ob alles gut geht. Spätestens jedoch, wenn das Flugzeug in der gebuchten Ferne gelandet ist, müsste all das vergessen sein.

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