Verdächtige sollen Kinder missbraucht haben Missbrauchsfälle von Bergisch Gladbach kommen einzeln vor Gericht

Kleve/Köln · Im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach ist in den nächsten Wochen mit weiteren Anklagen zu rechnen. Das kündigte am Dienstag der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Ulrich Bremer, an. Jeder Fall werde einzeln am jeweiligen Ort verhandelt, sagte er.

 Das Ortsschild von Bergisch Gladbach steht am Ortseingang.

Das Ortsschild von Bergisch Gladbach steht am Ortseingang.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die erste Anklage richtet sich gegen einen Bundeswehrsoldaten aus Kamp-Lintfort am Niederrhein. Der Prozess gegen ihn werde in Moers stattfinden, sagte am Dienstag ein Sprecher des Landgerichts Kleve. Ein Termin stehe noch nicht fest.

Es gebe 36 Anklagepunkte gegen den Mann, darunter auch die Herstellung kinderpornografischer Schriften. Außerdem werde er beschuldigt, 2018 und 2019 seine leibliche Tochter, seinen Stiefsohn und seine dreijährige Nichte sowie weitere Kinder missbraucht zu haben. Alle Opfer hätten in irgendeiner Beziehung zu dem Mann gestanden, er habe keine Kinder von der Straße aufgegriffen. Der Angeklagte ist in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen in dem Komplex, der in Bergisch Gladbach seinen Anfang genommen hatte, erstrecken sich mittlerweile auf sämtliche Bundesländer. Allein in Nordrhein-Westfalen wird nach Angaben der Polizei gegen 27 Beschuldigte ermittelt. Davon befinden sich acht in Untersuchungshaft. Die Verdächtigen sollen Kinder missbraucht und Bilder der Taten getauscht haben. Ermittler werten seit Monaten riesige Datenmengen aus.

(dpa)
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