Jugendamt informiert Mutter lässt Kinder nachts in Köln, fährt nach Bielefeld und baut Unfall

Köln · Eine 42-jährige Kölnerin hatte in der Nacht zum Freitag ihre drei- und neunjährigen Kinder alleine in der Wohnung zurückgelassen und war nach Bielefeld gefahren. Nachdem sie aus Sorge um ihre Kinder die Polizei verständigte und sich auf den Rückweg machte, verursachte sie einen Unfall.

 Während eine 42-jährige Mutter nachts nach Bielefeld fuhr, blieben ihre drei- und neunjährigen Kinder in der Kölner Wohnung allein. (Symbolbild)

Während eine 42-jährige Mutter nachts nach Bielefeld fuhr, blieben ihre drei- und neunjährigen Kinder in der Kölner Wohnung allein. (Symbolbild)

Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

Eine 42-jährige Mutter hat in der Nacht zum Freitag gleich für zwei Polizeieinsätze gesorgt. Nachdem sie ihre minderjährigen Kinder in einer Kölner Wohnung alleine zurückgelassen hatte, um zu einem „Treffen“ nach Bielefeld zu fahren, verursachte sie auf der A1 einen Unfall und ließ ihren Wagen auf der Fahrbahn zurück.

Nach Angaben der Polizei meldete sich die 42-jährige Kölnerin gegen ein Uhr nachts bei der Bielefelder Leitstelle, die den Anruf an die Kölner Beamten weiterleiteten. Die Frau gab an, für ein „Treffen“ nach Bielefeld gefahren zu sein, sich nun aber um ihre drei- und neunjährigen Kinder zu sorgen und heimfahren zu wollen. Eine Streifenwagenbesatzung fuhr daraufhin zur Wohnung der Frau, um nach den Kindern zu sehen. Als niemand öffnete verständigten die Beamten den Gefährdungsmeldungs-Sofort-Dienst der Stadt Köln, der sich um die Betreuung gefährdeter Minderjähriger kümmert. Mehrere Versuche die Mutter erneut telefonisch zu erreichen scheiterten.

Erst gegen 3.30 Uhr ging die 42-Jährige wieder an ihr Handy. Nach eigenen Angaben habe sie „nur ein kurzes Nickerchen“ gemacht, weil sie müde gewesen sei, wäre nun aber auf dem Heimweg. Etwa 40 Minuten später meldete sich die Frau erneut über den Notruf und gab an, einen Unfall gehabt zu haben. Beamte fanden ihren Wagen später zwischen der Leverkusener Brücke und der Anschlussstelle Niehl quer auf der Fahrbahn stehen. Laut Zeugenaussagen war die Mutter erst gegen die Leitplanke gestoßen, ins Schleudern geraten und schließlich aus dem völlig demolierten Auto ausgestiegen und mit einem anderen Wagen mitgefahren.

In Köln verschafften sich die Beamten derweil Zutritt zur Wohnung und fanden dort die schlafenden und unversehrten Kinder vor. Erst gegen 5.45 traf die Mutter ein. Ein durchgeführter Drogen- und Alkoholtest verlief negativ. Die Kölnerin muss sich nun wegen Unfallflucht verantworten. Zudem leitete die Polizei den Vorfall an das Jugendamt weiter.

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