Zweistelliger Millionenbetrag Das „Pascha“ in Köln wurde verkauft
Köln · Das „Pascha“-Gebäude an der Hornstraße in Köln ist offenbar für einen zweistelligen Millionenbetrag verkauft worden. Eine Fortführung der Bordellnutzung gilt als wahrscheinlich.
Elf Stockwerke hoch, 140 Zimmer Lustbetrieb - so könnte es auch zukünftig im aktuell leer stehenden Gebäude an der Hornstraße in der Kölner Nordstadt heißen. Das ehemalige Großbordell „Pascha“ hat einen neuen Eigentümer. Das berichteten Kölner Medien am Dienstag übereinstimmend. Die Rede ist von einer Verkaufssumme in zweistelliger Millionenhöhe.
Die Stadt Köln hat zudem dargelegt, dass einer weiteren Bordell-Nutzung des Gebäudes nichts im Wege stehe. „Es gibt einen gültigen Bebauungsplan für das dortige Gelände. Und da werden Gewerbe und Vergnügungstätten ausdrücklich erlaubt“, so Stadtsprecher Jürgen Müllenberg. Zwar sei auch eine Nutzung als Bürokomplex denkbar, es sei aber noch niemand auf die Stadt zugekommen.
In diesem Zusammenhang erteilte die Verwaltung auch einer Forderung aus der Politik eine Absage, die Räume des ehemaligen Bordells vorübergehend zur Unterbringung von Obdachlosen zu nutzen. Die SPD-Fraktion hatte kürzlich einen entsprechenden Antrag im Sozialausschuss eingebracht. „Wir haben in Köln in diesem Winter bereits einen Kältetoten zu beklagen. Daher wollten wir mit dem Antrag schnell weitere Unterbringungsmöglichkeiten für obdachlose Menschen schaffen“, so der sozialpolitische Sprecher der Kölner SPD, Michael Paetzold. Und das Pascha hätte sich hervorragend geeignet, da die vielen separaten Zimmer mit Waschräumen auch einen guten Schutz vor Corona geboten hätten.
Die Stadt hatte dazu jedoch in der letzten Woche im Sozialausschuss bereits klar Stellung bezogen: „Dazu müsste man das leer stehende Gebäude beschlagnahmen. Dafür liegen aber schon die Voraussetzungen nicht vor.“ Es seien genügend Unterbringungsmöglichkeiten für die Obdachlosen in Köln vorhanden, so dass eine solche Maßnahme abwegig sei, so Müllenberg weiter.
Coronabedingt musste das "Pascha" bereits im ersten Lockdown im Frühjahr letzten Jahres schließen und dann im darauffolgenden September Insolvenz anmelden. Anfang Januar wurde das Verfahren beim Amtsgericht Köln eröffnet.