Prozess in Köln Pfleger soll schwerkranke 81-Jährige vergewaltigt haben

Köln · Ein Pfleger soll im September 2020 eine 81 Jahre alte und schwerkranke Patientin vergewaltigt haben. Seit Montag wird der Fall vor dem Kölner Landgericht verhandelt.

 Außenansicht des Landgerichts Köln.

Außenansicht des Landgerichts Köln.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Staatsanwaltschaft legt dem 63-Jährigen drei Vergewaltigungen der halbseitig gelähmten und nach einem Hirnschlag in Motorik und Kommunikation stark beeinträchtigten Frau zur Last. Dabei soll der Mann das Betreuungsverhältnis ausgenutzt haben. Der Angeklagte lebte laut Staatsanwaltschaft während seiner Pflegetätigkeit im Haushalt des Opfers in Köln.

Der Mann wurde aufgrund eines Rückenleidens von Wachtmeistern im Rollstuhl in den Gerichtssaal gefahren. Zu Prozessbeginn räumte er ein, versucht zu haben, Geschlechtsverkehr mit der Frau zu haben. „Das tut mir leid, das tut mir alles sehr leid“, teilte der Mann unter Tränen mit. Auf Nachfrage des Gerichts bestritt der 63-Jährige aber, die Frau vergewaltigt zu haben - es habe körperlich bei ihm nicht geklappt.

Der Vorsitzende Richter verwies jedoch auf Aufnahmen einer Videokamera, die alle drei Taten dokumentiert haben soll. Die Kamera mit Bewegungsmelder war laut einem Landgerichtssprecher von der Tochter verdeckt im Zimmer der Mutter angebracht worden, um der Gefahr eines Sturzes der 81-Jährigen aus dem Bett vorzubeugen. Ferner verwies der Vorsitzende auf DNA-Spuren des Opfers, die am Angeklagten festgestellt worden seien.

Für den Prozess sind weitere vier Verhandlungstage terminiert. Ein Urteil ist für den 26. März vorgesehen.

(dpa)
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