Neue Betrugsmasche in Köln Aberglaube wird zwei Seniorinnen zum Verhängnis

Köln · Die Polizei Köln sucht per Fahndungsfotos zwei Trickbetrügerinnen. Sie haben sich mit einer neuen Betrugsmasche Erspartes und Schmuck zweier Seniorinnen erschlichen.

 Symbolbild.

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Foto: Bodo Marks/dpa-tmn

Mit einer neuen Betrugsmasche haben vermutlich zwei Trickbetrügerinnen einer 73- und einer 74-Jährigen wertvollen Schmuck sowie Bargeld in Höhe von mehr als 10.000 Euro abgenommen. Die Ermittlungen verliefen bisher erfolglos. Die Polizei Köln bittet nun daher per Fahndungsfotos um Mithilfe aus der Bevölkerung.

Der erste Fall ereignete sich laut Angaben der Polizei am 24. Juni (Donnerstag) in Köln-Finkenberg. Nach Zeugenaussage haben zwei Frauen eine aus Kasachstan stammende Seniorin (73) auf der Konrad-Adenauer-Straße auf Russisch angesprochen. Die 73-Jährige glaubte den mutmaßlichen Betrügerinnen, dass diese hellseherische Fähigkeiten haben. Mit einem „seherischen Blick“ in ein aufgeschlagenes Ei überzeugten sie die Seniorin, dass ihrer Familie großes Unheil drohe. Um dieses abzuwenden, sollte sie ein bestimmtes Ritual vornehmen.

Die tatverdächtigen Frauen überredeten laut Polizeiangaben die 73-Jährige, sie in ihre Wohnung zu begleiten. Dort sollte sie ihr erspartes Bargeld und ihren Schmuck in ein Tuch legen und eine Nacht darauf schlafen. Vermutlich in einem unbeobachteten Moment tauschten dann die mutmaßlichen Täterinnen die Wertsachen durch Prospekte aus und verließen die Wohnung.

Ähnlicher Fall ereignete sich in Köln-Chorweiler

Zwei Wochen später, am Donnerstag, 8. Juli, wurde ein 74-Jährige russisch-stämmige Frau vermutlich ebenfalls Opfer einer ähnlichen Masche. Dieses Mal sprach laut Polizeiangaben eine Tatverdächtige die gehbehinderte 74-jährige Seniorin vor der Aldi-Filiale auf dem Salzburger Hof in Köln-Chorweiler auf Russisch an. Wegen ihrer Gehbehinderte versprach die Tatverdächtige Besserung mit Hilfe einer Heilerin, die nach Zeugenaussage kurze Zeit später hinzukam.

Wiederum verwendeten die tatverdächtigen Frauen ein in eine Serviette gewickeltes zerschlagenes Ei als „Beweis“ ihrer Heiler-Fähigkeiten. Dieses Mal diente eine schwarze Flüssigkeit, die aus der Serviette tropfte, als Zeichen für die „Krankheit“ der leichtgläubigen Seniorin. Um das Ritual abzuschließen, sollte die 74-Jährige ihr Erspartes in Höhe von mehr als 10.000 Euro aus der Wohnung holen. Vor einer öffentlichen Toilette des Supermarktes haben dann laut Zeugenaussage die Tatverdächtigen das Geld in ein Küchentuch eingewickelt und mit einer „magischen“ Schnur zu einem Päckchen zusammengebunden. Als die Seniorin dann Zuhause das Päckchen wieder auspackte, fand sie darin nur noch ausgerissene Bücherseiten.

Beschreibung der Tatverdächtigen

Die tatverdächtigen Frauen werden auf 40 bis 45 Jahre geschätzt. Die größere der beiden hat dunkelblonde Haare, eine schlanke Figur und ist zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß. Die als Osteuropäerin beschriebene Tatverdächtige soll zur Tatzeit ein helles Shirt, eine graue Stoffhose, helle Schuhe und eine ebenfalls helle Handtasche. Ihre Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden.

Die zweite gesuchte asiatisch aussehende Frau hat dunkle Haare und eine kräftige Figur bei einer geschätzten Größe von 1,55 bis 1,60 Meter. Sie trug zur Tatzeit ebenfalls ein helles Shirt, eine dunkle Hose und möglicherweise eine dunkle Perücke (Bob). Sie wurde von ihrer Komplizin „Marta“ genannt.

Wer die tatverdächtigen Frauen gesehen hat oder etwas über deren Aufenthaltsort weiß, soll sich umgehend bei der Polizei unter der Rufnummer 0221-2290 oder per Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de melden.

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