A1 bei Köln Polizei stellt mehrere Dutzend Verstöße fest
Köln · Da durch den Ausbau der A1 in Fahrtrichtung Dortmund zwischen den Anschlussstellen Bocklemünd und dem Kreuz Köln-Nord eine Dauerbaustelle eingerichtet wurde, versuchen viele Autofahrer dem Stau auf unerlaubte Art und Weise zu entfliehen. Doch damit soll ab sofort Schluss sein: Die Polizei wird das Verkehrsverhalten in diesem Bereich gezielt überwachen und bei Verstößen einschreiten.
Laut Polizei nutzen viele Autofahrer den Seitenstreifen, um dann die Autobahn an der Anschlussstelle Bocklemünd zu verlassen. Vor allem ortskundige Autofahrer, die mit den Verkehrsabläufen vertraut sind, seien diejenigen, die sich Zeitvorteile verschaffen würden, indem sie über den Seitenstreifen fahren und das zum Teil mit hoher Geschwindigkeit. Diese Beobachtungen machte sowohl die Polizei als auch andere aufmerksame Autofahrer, die sich damit an die Polizei wendeten.
"Wer auf dem Seitenstreifen verbotswidrig rechts überholt, handelt nicht nur ordnungswidrig, er gefährdet andere und sich. Er benutzt Fahrbahnteile, die für Rettungsfahrzeuge und Polizei frei bleiben müssen, um Unfallstellen möglichst schnell, ohne vermeidbare Behinderung erreichen zu können", sagt Polizeidirektor Georg Dissen, Leiter der Autobahnpolizei Köln. "Dies ist gerade hier wichtig, weil die Erfahrung zeigt, dass in Staus und am Ende von Staus vergleichsweise viele Verkehrsunfälle passieren, bei denen es zum Teil für Einsatzkräfte um Retten von Menschenleben geht."
Außerdem weist die Polizei darauf hin, dass die Fahrer die nach Vorschrift fahren meist viel schneller an ihr Ziel kommen, als die Verkehrssünder. Denn eine Polizeikontrolle mit den erforderlichen Maßnahmen kann viel Zeit in Anspruch nehmen.
In den vergangen Tagen musste die Polizei gleich bei mehreren Dutzend Verkehrsteilnehmern einschreiten, die verbotenerweise den Seitenstreifen befahren hatten. Am Montag wurde sogar ein 40-Tonnen-Sattelzug angehalten, der etwa 800 Meter auf dem Seitenstreifen zurückgelegt hatte, um am Stau vorbei zu fahren. Seine Ausrede war: "Termindruck."
Alle Verkehrssünder müssen mit einem Bußgeld von 75 Euro und zwei Punkten in Flensburg rechnen.
"Wir werden das noch intensiver als bisher mittels Einsatz von Technik unterbinden und Verstöße konsequent verfolgen. Uns geht keiner durch das Netz - und zwar der Verkehrssicherheit wegen. Das zu tun, ist die uns vom Gesetzgeber übertragene Aufgabe", sagt Polizeidirektor Dissen.
Ab Mittwoch werden zusätzlich auch Kameras zur Videoüberwachung eingesetzt, um auch die Verkehrssünder, die nicht vor Ort angehalten werden können, zur Rechenschaft zu ziehen.
Die Polizei rät, dass man durch rücksichtsvolles, vorausschauendes und vorschriftsgemäßes Verhalten viel zügiger und entspannter weiterkommt. Man soll sich über Stausituationen informieren und frühzeitig losfahren, um sein Ziel zeitlich zu erreichen.