Innenministerium NRW Polizei will Bodycams testen
Düsseldorf · Im Rahmen eines Pilotprojektes will die Polizei NRW unter anderem in Köln und vier weiteren Behörden den Einsatz von Bodycams testen. Der Kölner Polizeipräsident Mathies begrüßt die Entscheidung ausdrücklich.
Beamte der Streifenteams sollen in Köln, Düsseldorf, Duisburg, Wuppertal und im Kreis Siegen-Wittgenstein mit insgesamt 180 Körperkameras ausgestattet werden. Die Ausstattung soll Erkenntnisse über eine mögliche deeskalierende Wirkung der Bodycams liefern.
"Wir wollen im Alltag herausfinden, ob Bodycams wirklich die Übergriffe auf Beamte reduzieren können. Dafür brauchen wir jetzt schnell eine entsprechende rechtliche Grundlage", sagte Innenminister Ralf Jäger.
Dazu werden unabhängige Sachverständige das Projekt wissenschaftlich begleiten. Die Ergebnisse aus anderen Bundesländern können nicht auf die Situation in NRW übertragen werden, da in Hessen und Rheinland-Pfalz nur typische Kontrollsituationen an Kriminalitätsschwerpunkten gefilmt worden seien.
"Gerade die alltäglichen Einsätze im Wachdienst wegen Ruhestörung oder häuslicher Gewalt eskalieren aber immer öfter. Die Gewaltbereitschaft unseren Beamten gegenüber nimmt immer mehr zu", so Jäger.
Kölner Polizeipräsident begrüßt die Entscheidung
Die Kölner Polizei wird in dem Pilotversuch mit einer größeren Anzahl Bodycams ausgestattet. Polizeipräsident Jürgen Mathies begrüßt die Entscheidung von Innenminister Jäger ausdrücklich und sieht darin eine Chance für eine positive Entwicklung bei Übergriffen auf Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte.
"Für mich ist es unerträglich, dass Polizistinnen und Polizisten im Einsatz täglich angegriffen werden. Ich erhoffe mir von dem Einsatz der Bodycams, dass potenzielle Gewalttäter abgeschreckt und von ihrem Tun abgehalten werden", betont Mathies weiterhin.
Sobald alle Voraussetzungen geschaffen sind, werden die Beamtinnen und Beamten des Wachdienstes mit den Bodycams ausgestattet. (ga)
