Übergriffe in der Silvesternacht Regierungssprecher: "Nicht zu spät reagiert"

Düsseldorf · NRW-Regierungssprecher Thomas Breustedt hat Vorwürfe zurückgewiesen, nach den massenhaften Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht zu spät reagiert zu haben.

Thomas Breustedt, Regierungssprecher der nordrhein-westfälischen Landesregierung, wartet in Düsseldorf auf seine Befragung im Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags zur Silvesternacht in Köln.

Thomas Breustedt, Regierungssprecher der nordrhein-westfälischen Landesregierung, wartet in Düsseldorf auf seine Befragung im Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags zur Silvesternacht in Köln.

Foto: dpa

Eine interne polizeiliche Meldung vom Neujahrstag, die über elf Übergriffe und eine Vergewaltigung berichtete, habe er gelesen, sagte er am Donnerstag im Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags zur Silvesternacht.

Allerdings habe sich die Dimension der Vorfälle dort noch keinesfalls abgezeichnet. Das gelte auch für die Berichterstattung in den Medien bis zum 3. Januar. Es habe auch keine Journalisten-Anfragen bei ihm gegeben.

Erst zwei Zeitungsberichte am 4. Januar hätten andere Fakten gebracht und auch einen aus dem Ruder gelaufenen Einsatz geschildert, sagte der Staatssekretär als Zeuge. Daraufhin habe er mit dem Innenministerium und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) telefoniert und das Vorgehen abgestimmt.

Innenminister Ralf Jäger (SPD) habe sich noch am 4. Januar, Kraft einen Tag später öffentlich geäußert. CDU und FDP hielten Breustedt vor, er habe Dinge in den ersten Tagen nicht mitbekommen, obwohl sie anderen vor allem über soziale Netzwerke schon bekannt gewesen seien. Hunderte Frauen waren an Silvester rund um den Kölner Hauptbahnhof Opfer sexueller Übergriffe geworden. (dpa)

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