Schließung in der Corona-Krise Wie geht es weiter mit dem „Roxy“ in Köln?

Köln · Keine Partys mehr im „Roxy“: Der Kölner Kultclub an der Aachener Straße hat seine vorzeitige Schließung verkündet. Geschäftsführer Tobias Becker macht den Clubfans im GA-Gespräch jedoch Hoffnung.

 Der Club "Roxy" in Köln muss vorzeitig schließen.

Der Club "Roxy" in Köln muss vorzeitig schließen.

Foto: Privat

Nach zehn Jahren Nachtleben an der Aachener Straße schließt der Kölner Club „Roxy“ vorzeitig wegen der Coronakrise. „Da wir nicht davon ausgehen, dass dieses Jahr wieder ein Club ‚normal’ geöffnet wird, hätte ein Festhalten am Mietvertrag keinen Sinn gemacht“, teilten die Betreiber auf der Homepage des Clubs und auf Facebook mit. Demnach wäre der 10-Jahresvertrag eigentlich erst Ende dieses Jahres ausgelaufen. Das Roxy-Team habe sich mit dem Vermieter nun einigen können und das Mietverhältnis ab sofort beendet.

Trotz der vielen Unklarheiten ist Geschäftsführer Tobias Becker entspannt. Es gebe zwar noch keine konkreten Pläne für die Zeit nach der Corona-Krise, aber irgendetwas werde sich ergeben. „Es werden viele Lokale verfügbar sein“, sagt Becker auf GA-Anfrage. In den vergangenen Jahren habe es viele sehr spezielle und denkwürdige Partys in der Aachener Straße gegeben: Boy George und die Afroband seien nur zwei davon. „Trotzdem ist der Roxy-Spirit nicht an einen Ort gebunden“, findet Becker. Ihm gehe es vor allem darum, gute Partys zu veranstalten.

Der Schritt, den Mietvertrag vorzeitig zu kündigen, fiel Becker nicht schwer. „Ich bin seit 20 Jahren selbstständig, irgendwann entwickelt man ein Gespür dafür, wann es Sinn ergibt, auszusteigen.“ Zudem war das Verhältnis zwischen Becker und dem Vermieter angeschlagen. Vor fünf Jahren endete ein Streit zwischen dem Geschäftsführer und dem Vermieter wegen zu hoher Lautstärke vor dem Oberlandesgericht. Becker gewann den Prozess.

Der Geschäftsführer ist nicht traurig über die Zwangspause. „In den letzten Jahren sind die Leute bequemer geworden, viele ziehen einen Netflix-Abend einer Club-Nacht vor“, sagt Becker. Er hofft, dass das Nachtleben wieder stärker in das Bewusstsein der Menschen rückt, jetzt, wo sie zwangsweise viele Abende Zuhause verbringen müssten.

Bis sich für das „Roxy“ konkrete Zukunftspläne ergeben, bleibt das Team optimistisch: „Wir werden in welcher Form auch immer wieder am Start sein, wenn dieser Spuk zu Ende ist. Sogar die berühmte Leuchtreklame wird eingelagert“, heißt es in einer Mitteilung auf Facebook. Bis dahin appelliert Becker an alle treuen „Roxy“-Fans: „Harret aus! Wir kommen wieder, keine Frage.“

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