Ermittlungen zu krimineller Großfamilie RTL-Team bei Dreh in Köln angegriffen

Köln · Ein Team des Senders RTL ist am Dienstag bei einem Dreh in Köln-Ostheim von mehreren Personen angegriffen worden. Die Journalisten waren im Zusammenhang mit polizeilichen Ermittlungen gegen eine Großfamilie vor Ort.

 Ende Juni durchsuchte die Polizei mehrere Wohnungen in Köln. (Archivbild)

Ende Juni durchsuchte die Polizei mehrere Wohnungen in Köln. (Archivbild)

Foto: Peter Kölschbach

Während Dreharbeiten in Köln-Ostheim ist ein Team des Fernsehsenders RTL von mehreren Personen attackiert worden. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurde bei dem Angriff niemand verletzt, dafür aber der Van von RTL beschädigt. Die Journalisten waren zu Dreharbeiten in Zusammenhang mit Durchsuchungen und Festnahmen vor wenigen Wochen nun in Ostheim tätig.

Ende Juni ging die Polizei nach monatelangen Ermittlungen gegen Mitglieder einer Großfamilie vor und nahm acht Personen in Köln, Hessen und in Frankreich fest. Ihnen wird vorgeworfen, ältere Menschen bei Wohnungseinbrüchen bestohlen und durch Betrug Sozialleistungen bezogen zu haben. So soll sich die Familie ihr Luxus-Leben finanziert haben. Die Ermittlungen richten sich gegen 12 Männer und 17 Frauen im Alter von 19 bis 84 Jahren.

Am Dienstag in Köln soll der Van des RTL-Teams zunächst am Wegfahren gehindert worden sein, anschließend sollen eine 28 Jahre alte Frau sowie ein 25 Jahre alter Mann das Fahrzeug mit Schlägen und Tritten beschädigt haben. Beide Angreifer seien polizeibekannt und dem direkten Umfeld der Personen zuzurechnen, deren Wohnungen Ende Juni durchsucht wurden. Es seien Anzeigen wegen Nötigung im Straßenverkehr, Beleidigung und Sachbeschädigung angefertigt worden, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch.

Ein RTL-Sprecher bestätigte, dass das Fernsehteam zum Thema der Durchsuchungen im Juni recherchiert habe. „Wir sind sehr erleichtert, dass über die Sachbeschädigung hinaus niemand verletzt wurde“, erklärte er. „Wir werden den Vorfall in unseren Sendungen thematisieren, sobald unsere Recherchen zu dem Thema abgeschlossen sind.“

(mit Material von dpa)
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