Köln Rund 20 000 Menschen demonstrieren gegen TTIP und Ceta

Köln · Der Protest ist bunt und laut - rund 20 000 Menschen haben nach ersten Schätzungen in Köln gegen die Handelsabkommen TTIP und Ceta protestiert. Die Kritik an CDU und SPD ist scharf.

 Aktivisten von Greanpeace bringen ein Banner an der Deutzer Brücke an.

Aktivisten von Greanpeace bringen ein Banner an der Deutzer Brücke an.

Foto: dpa

Aus Protest gegen die geplanten Handelsabkommen TTIP und Ceta sind am Samstag in Köln nach ersten Schätzungen rund 20 000 Menschen auf die Straße gegangen. Zwei Tage vor dem SPD-Konvent zum Ceta-Abkommen der EU mit Kanada machten sie ihrem Unmut mit bunten Plakaten, Luftballons und Trillerpfeifen Luft. Zeitgleich gab es in sechs anderen Städten bundesweit Kundgebungen.

Sechs Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace seilten sich in Köln von der Deutzer Brücke ab und entrollten ein 150 Quadratmeter großes Plakat über dem Rhein. Die Polizei alarmierte eine Höhenretter-Einheit, ließ die Umweltschützer aber letztlich gewähren. Auch zahlreiche Landwirte beteiligten sich mit ihren Treckern an der Demo. „TTIP und Gentechnik bleibt uns vom Hof!“, stand auf einem Plakat.

Bundesweit blieb die Beteiligung an den Kundgebungen aber nach ersten Zählungen niedriger als erwartet. In Berlin waren laut Polizei am Mittag ungefähr 40 000 Menschen zusammengekommen, in Hamburg 30 000, in München 20 000. In einigen Städten wie in München und zeitweise in Berlin mussten die Demonstranten dem Regen trotzen. Überall blieb es laut Polizei friedlich.

Die Veranstalter wollten am Nachmittag eigene Angaben zur Teilnehmerzahl machen. Sie hatten in Berlin mit 80 000 bis 100 000 Demonstranten gerechnet, in anderen Städten wie in köln jeweils mit bis zu 30 000. Insgesamt waren bis zu 250 000 Teilnehmer in sieben deutschen Städten erwartet worden.

Aufgerufen zu den Kundgebungen hat ein Bündnis aus Gewerkschaften, Umweltverbänden und kirchlichen Gruppen. Sie befürchten, dass durch die Abkommen, die zwischen der EU und den USA (TTIP) sowie Kanada (Ceta) geschlossen werden sollen, Umwelt- und Sozialstandards ausgehöhlt werden. Befürworter versprechen sich von den Freihandelsabkommen eine Ankurbelung des Wirtschaftswachstums.

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