Bericht der SZ Tatverdächtiger nach Säureanschlag auf Innogy-Manager kommt frei

München · Nach dem Säureanschlag auf den Innogy-Finanzvorstand Bernhard Günther kommt der im Oktober in Köln festgenommene Tatverdächtige wieder frei. Laut Gericht könne ihm kein dringender Tatverdacht nachgewiesen werden.

 Bernhard Günther, Finanzvorstand des  Ökostrom-Konzerns Innogy, bei einer Pressekonferenz im März.

Bernhard Günther, Finanzvorstand des Ökostrom-Konzerns Innogy, bei einer Pressekonferenz im März.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Gut eineinhalb Jahre nach dem Säureanschlag auf den Energiemanager Bernhard Günther ist ein mutmaßlicher Tatverdächtiger einem Bericht zufolge wieder auf freiem Fuß. Das Landgericht Wuppertal hob den Haftbefehl gegen Marko L. am Freitag auf, wie die "Süddeutsche Zeitung" vorab unter Berufung auf einen Gerichtssprecher berichtete. Derzeit könne dem 32-Jährigen kein dringender Tatverdacht nachgewiesen werden.

Der Beschuldigte werde nun aus der Untersuchungshaft entlassen. Der Innogy-Finanzvorstand Günther war am 4. März 2018 in einer Parkanlage in Haan nahe Düsseldorf von zwei Männern angegriffen und mit Säure überschüttet worden. Der heute 52-Jährige wurde schwer verletzt. Im Oktober hatte die Polizei schließlich den Verdächtigen L. festgenommen, der für ein Ringerturnier in Köln aus Serbien angereist war.

Vor der Aufhebung des Haftbefehls durch das Gericht sagte der Anwalt des Managers, Martin Meinberg, der "SZ", für Günther wäre eine Entlassung des Tatverdächtigen aus der Untersuchungshaft "ein ernüchterndes Signal". "Herr Günther war der Überzeugung, dass sein Fall zumindest teilweise alsbald aufgeklärt werden würde", betonte Meinberg.

Nun reiche das Ermittlungsergebnis offenbar doch nicht aus, um den Haftbefehl aufrechtzuerhalten. Ein Sprecher des Managers sagte der Zeitung: "Wir müssen auch sehen, dass die Bedrohungslage für Herrn Günther und seine Familie durch die Freilassung des mutmaßlichen Täters massiv zunehmen könnte."

(AFP)
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