Nach Verbot von „Lies!“-Aktionen Salafisten verteilen Mohammed-Biografien in NRW-Städten

Düsseldorf · Die „Lies!“-Aktionen der Koranverteiler sind verboten, nun verteilen Islamisten in den Fußgängerzonen Mohammed-Biografien. Ist „We love Muhammad“ eine Nachfolgeorganisation?

Erneut haben in mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen Salafisten versucht, Anhänger zu werben. Der Verein „We love Muhammad“ habe am Wochenende in Münster, Köln und Iserlohn Mohammed-Biografien verteilt, bestätigte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes am Montag in Düsseldorf. In Münster sei auch der Protagonist der Gruppe, Pierre Vogel, vor Ort gewesen.

Vor knapp zwei Wochen hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) den radikal-islamistischen Verein „Die wahre Religion“ mit ihrer „Lies!“-Verteilaktion verboten. Auch mögliche Nachfolgeorganisationen sind von diesem Verbot erfasst.

„We love Muhammad“ um Pierre Vogel sei aber bei weitem nicht so groß wie das verbotene Salafisten-Netzwerk „Die wahre Religion“, hieß es. Die Organisation war einige Tage zuvor auch schon in Frankfurt/Main gesichtet worden. Dabei soll auch ein vormaliger „Lies!“-Aktivist beteiligt gewesen sein.

Es sei Sache des Bundesinnenministers zu prüfen, ob es sich bei den überregionalen Aktivitäten von „We love Muhammad“ um eine Nachfolgeorganisation der verbotenen „Wahren Religion“ handele, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums. „Wir liefern natürlich Informationen zu und haben die Gruppierung im Blick.“

Die Oppositionsfraktionen CDU und FDP forderten am Montag NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) auf, gegen „We love Muhammad“ mit aller Härte vorzugehen.

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