Einzelne Anlagen werden abgeschaltet Wartungsarbeiten im Shell-Werk in Wesseling beginnen

Wesseling · Alle fünf Jahre unterzieht die Shell Rheinland Raffinerie ihre Anlagen Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten. Vom 20. August bis Mitte Oktober ist der nächste Wartungsstillstand im Werk in Wesseling geplant.

 Das Shell-Werk in Wesseling wird Anlage für Anlage in den nächsten Monaten auf deren Sicherheit untersucht.

Das Shell-Werk in Wesseling wird Anlage für Anlage in den nächsten Monaten auf deren Sicherheit untersucht.

Foto: Andrea Sterker

Alle fünf Jahre unterzieht die Shell Rheinland Raffinerie ihre Anlagen Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten. „Das ist vergleichbar mit der Tüv-Untersuchung beim Auto“, sagt Shell-Sprecher Mauritz Faenger-Montag. Ab 20. August bis Mitte Oktober ist der nächste Wartungsstillstand im Werk Wesseling geplant. „Stillstand“ bedeutet allerdings nicht, dass die Produktion der Kraftstoffe komplett gestoppt wird. Nach und nach werden einzelne Anlagen oder Anlagenteile für die Wartung abgeschaltet.

Auch die zu den jeweiligen Anlagen gehörenden Leitungen werden überprüft. In den vergangenen Jahren waren durch undichte Leitungen auf dem Werksgelände über längere Zeiträume zunächst unbemerkt große Mengen von Kraftstoffen ins Erdreich gelangt, was zu Überprüfungen und Auflagen durch die Bezirksregierung geführt hatte.

Die jetzt anstehenden Arbeiten wurden drei Jahre vorbereitet und um ein umfassendes Sicherheits- und Hygienekonzept zum Schutz vor Corona-Infektionen ergänzt. „Wir haben die Problemzonen im und ums Werk unter die Lupe genommen und für jedes identifizierte Risiko Gegenmaßnahmen getroffen“, erklärt Stillstandsmanager André Nußbaum. Bis zu 2000 zusätzliche Mitarbeiter werden ab Donnerstag kommender Woche täglich die Tore von Deutschlands größter Raffinerie passieren. gehen.

Eine der wirksamsten Infektionsbarrieren ist es, dass 95 Prozent der Arbeiten unter freiem Himmel stattfinden. Das Sicherheits- und Hygienekonzept für den Stillstand stellten Nußbaum und sein Team aus Instandhaltungsingenieuren, Arbeitssicherheitsfachleuten und Werksärzten am Mittwoch dem Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises und der Bezirksregierung vor. Die Stillstandsmannschaft wird in drei Gruppen aufgeteilt, die die Sozialbereiche jeweils nur in getrennten Zeitfenstern nutzen dürfen. Dazwischen wird gereinigt, desinfiziert und gelüftet. Es gibt zwei Verpflegungszelte, so dass auf diese Weise für genügend Abstand bei den Mahlzeiten gesorgt ist.

„Durch die zusätzlichen Mitarbeiter werden wir während des Stillstands auch zusätzlichen Verkehr auf den Zufahrtswegen haben“, erklärt Nußbaum. Deutlich häufiger als im Normalbetrieb werde es außerdem zu Fackeltätigkeiten kommen – nämlich immer dann, wenn im Zuge der Arbeiten Anlagenteile außer Betrieb genommen oder wieder angefahren werden und überschüssiges Gas kontrolliert verbrannt werden müsse. „Für die entstehenden Belästigungen bitten wir unsere Nachbarschaft schon jetzt um Verständnis“, sagte Nußbaum.

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