Streik am Flughafen Köln/Bonn Leere Hallen, geschlossene Geschäfte, ruhende Gepäckbänder

Köln/Bonn · Die Fluggäste haben sich offenbar auf den Streik eingestellt: Am Flughafen Köln/Bonn hat sich an diesem Donnerstagvormittag nicht ein einziger Fluggast verirrt, auch die Taxistände sind leer, viele Geschäfte geschlossen.

Bilder vom Warnstreik am Flughafen Köln/Bonn
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Berlin, Zürich, Mailand, Bristol – annulliert. Die Terminals am Flughafen Köln/Bonn sind am Donnerstag wie leer gefegt. Die gelben Gurte, die sonst die Schlangen vor den Check-in-Schaltern kanalisieren, sind an diesem Tag völlig nutzlos. Es gibt nichts zu regeln. Auch die Türen zur Sicherheitskontrolle sind geschlossen. Streik am Flughafen Köln/Bonn. Das StäV - Ständige Vertretung, die Kultgastronomie am Terminal 1, hat die Rolltore erst gar nicht hochgeschoben. Gegenüber bei WHSmith warten die Verkäuferinnen vergeblich auf Kundschaft, bei Starbucks hat sich ein Flughafenmitarbeiter niedergelassen. Zwei weitere telefonieren in den gespenstig leeren Gängen. Fluggäste? Null. Konsequenterweise ist auch der Taxistand völlig leer.

Warnstreik des Luftsicherheitspersonals

Wegen des Verdi-Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals sind am Flughafen Köln/Bonn am Donnerstag etliche Flüge gestrichen, wie viele es am Ende sind, wird die Flughafenleitung im Laufe des Tages mitteilen. Einige Maschinen konnten an diesem Morgen vor Beginn des Streiks um 7 Uhr noch starten, heißt es. Einzelne Flüge wurden zu anderen Airports umgeleitet. Von den Ausfällen in Köln/Bonn waren mehr als 20.000 Reisende betroffen. Nach aktuellem Stand sind 168 Passagierflüge betroffen: 90 Starts, 78 Landungen. Es werden aber wohl noch weitere Flugstreichungen hinzukommen, so ein Flughafensprecher. Für Donnerstag waren regulär insgesamt 204 Passagierflüge (103 Starts, 101 Landungen) mit rund 28.000 Fluggästen geplant.

Fluggäste werden deshalb dringend gebeten, sich bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter nach dem Status ihres Fluges zu erkundigen, bevor sie zum Flughafen fahren. Einzelne Flüge, wie etwa der 12.40-Uhr-Flug nach Faro an der portugiesischen Küste stehen aktuell zwar noch nicht auf der Liste der gestrichenen Flüge, und auch ein Flug nach Istanbul um 15 Uhr wird am Mittag noch als geplant aufgeführt. Doch ob die tatsächlich durchgeführt werden, ist völlig unklar. „Manche Airlines versuchen, die Flüge durchzuführen, aber da der Sicherheitsdienstleister streikt, ist es zweifelhaft, ob die Fluggäste überhaupt durch die Kontrolle kommen“, warnt der Flughafensprecher. Weitere Informationen zum aktuellen Flugplan gibt es hier.

Auch am Freitag soll es zu Streichungen, Verzögerungen und Umleitungen kommen

Die Gewerkschaft Verdi hat das Personal an den Passagierkontrollstellen aufgerufen, von Donnerstag, 7 Uhr, bis Samstag, 7 Uhr, für 48 Stunden die Arbeit niederzulegen. Auch die Beschäftigten an den Personal- und Warenkontrollen sind zum Streik aufgerufen, was zur Folge hat, dass Flughafen-Beschäftigte nur mit erheblichen Verzögerungen in den Sicherheitsbereich gelangen. Hier hat der Ausstand am Mittwochabend um 22 Uhr begonnen und soll bis Freitagabend, 24 Uhr, andauern.

Somit wird es auch am morgigen Freitag aufgrund des Streiks zu erheblichen Einschränkungen des Flugbetriebs kommen. Es ist mit einer sehr hohen Anzahl an Flugausfällen zu rechnen. Nach aktuellem Stand vom Donnerstagnachmittag fallen 125 Passagierflüge (66 Starts, 59 Landungen) aus. Es kann darüber hinaus noch zu weiteren Streichungen kommen. Am Freitag sollten laut Plan 211 Passagierflüge (101 Starts, 110 Landungen) mit etwa 32.000 Reisenden stattfinden. Weitere Informationen zum Flugplan auch für Freitag gibt es hier.

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