37-Jähriger von Baum erschlagen Sturm sorgt für 70 Einsätze in Bonn und der Region

Brühl · In Bonn und der Region rückte die Feuerwehr mehr als 70 mal aus, hauptsächlich wegen umgekippten Bäumen. Ein Todesopfer ist nach dem Durchzug heftiger Sturmböen in Nordrhein-Westfalen zu beklagen.

 Ein umgestürzter Baum liegt auf der Landstrasse zwischen Düsseldorf und Duisburg.

Ein umgestürzter Baum liegt auf der Landstrasse zwischen Düsseldorf und Duisburg.

Foto: dpa

Schwere Sturmböen haben am Montag in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Bäume umgeweht und dabei ein Todesopfer gefordert. Im münsterländischen Ochtrup fiel ein Baum auf ein fahrendes Auto und tötete den 37 Jahre alten Fahrer. „Der Verdacht liegt nahe, dass das mit dem Sturm zusammenhängt“, sagte ein Sprecher der Kreispolizei Steinfurt. Vielerorts beschädigten Bäume Autos und blockierten Straßen. An mehreren Bahnstrecken stürzten Bäume auf Oberleitungen und sorgten für stundenlange Streckensperrungen.

Hauptsächlich Einsätze wegen umgestürzten Bäumen in Bonn und der Region

Im Rhein-Sieg-Kreis hatte es die Feuerwehr in insgesamt 63 Einsätzen nahezu ausschließlich mit abgedeckten Dächern und umgefallenen Bäumen zu tun. Personen kamen laut der Rettungsleitstelle für den Rhein-Sieg-Kreis nicht zu Schaden.

Die Bonner Feuerwehr musste in zehn Einsätzen neben einigen Bäumen und Ästen auch einen umgekippten Bauzaun aufräumen und sichern. Ebenso drohten in der Turmstraße in Plittersdorf Teile eines Baugerüstes in Richtung Straße zu stürzen. Personen kamen auch im Bonner Einsatzgebiet nicht durch das Sturmtief "Bennet" zu Schaden.

Sturmtief Bennet behindert auch den Bahnverkehr

Wie die zuständigen Polizeien und Feuerwehren berichteten, stürzte auf der A4 bei Kerpen ein Baum auf die Fahrbahn. Zwei Lastwagen und zwei Autos wurden stark beschädigt, verletzt wurde niemand. In Bochum fiel ein Baum auf zwei fahrende Wagen. Die Insassen kamen mit dem Schrecken davon. In Dortmund führten umgestürzte Bäume zu zwei Auffahrunfällen. Eine Person wurde leicht verletzt. Auch in Werne krachte ein Baum auf eine wichtige Straße. Zu einem Unfall kam es dort aber nicht. Die Polizei Bielefeld zählte bis zum Mittag 39 Einsätze. Die Beamten räumten Verkehrsschilder, Äste und einen Pavillon von der Straße. Auch eine umgewehte Mobiltoilette sowie ein Wohnwagen wurden gesichert.

In Ahlen (Kreis Warendorf) kippte ein Baugerüst um und stürzte auf ein geparktes Auto. In einem Neubaugebiet in Sendenhorst drehte sich ein Kran und stieß dabei mit dem Ausleger gegen einen anderen Kran. Dieser stürzte zusammen und krachte auf einen Rohbau. Verletzt wurde niemand. In Erkrath (Kreis Mettmann) stürzte eine 20 Meter hohe Birke auf einen Kleinwagen und zerstörte ihn.

Im Bahnverkehr von Nordrhein-Westfalen sorgte der Sturm für mehrere Sperrungen. Ein Baum fiel auf die S9-Strecke zwischen Wülfrath-Aprath und Wuppertal-Vohwinkel. Die Züge aus Richtung Haltern/Bottrop endeten in Velbert-Nierenhof. Bei der S3 (Hattingen - Oberhausen) stoppte ein Baum zwischen Bochum-Dahlhausen und Hattingen den Zugverkehr. Störungen gab es auch bei Rheinbach und Lippstadt. Die Strecken dort waren am Mittag aber bereits wieder einspurig befahrbar.

Ein Bahnsprecher sagte, dass es am Montag rund ein Dutzend Störungen gegeben habe, von denen die meisten aber schnell wieder behoben worden seien. Bis zum Nachmittag sollten alle Strecken wieder frei gegeben werden. Beeinträchtigungen gab es auch im Fernverkehr. Für mehrere Linien, die durch NRW führen, rechnete die Bahn mit Verspätungen von rund 45 Minuten.

Die mit 97 Stundenkilometern stärkste Böe registrierte der Deutsche Wetterdienst am Montagvormittag nach vorläufigen Angaben in Bad Lippspringe (Kreis Paderborn). Dies entspricht Windstärke 10 („schwerer Sturm“). Auch in Essen (95), Nörvenich (90) und auf dem Kahlen Asten (90) gab es schwere Böen mit dieser Windstärke. Sehr starken Wind registrierte der Wetterdienst auch in Münster, Düsseldorf und Köln. Am Nachmittag sollte der Wind von Nordwesten her allmählich nachlassen. (dpa)

Aktuelle Informationen zum Wetter gibt es auf www.ga.de/wetter. Aktuelle Unwetterwarnungen unter www.ga.de/wetterwarnungen.

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