Vor Babyklappe abgelegt Festnahme nach Fund von totem Baby in Köln

Köln · Nach dem Fund eines toten Säuglings vor einer Babyklappe in Köln Anfang Juli wurde nun eine 36-jährige Frau festgenommen. Sie soll das Baby im Stadtteil Bilderstöckchen abgelegt haben. Eine gefundene Quittung führte die Ermittler letztlich zum Ziel.

 Das Baby, das tot vor einer Babyklappe in Köln abgelegt wurde, wurde auf den Namen Elias getauft und auf dem Nordfriedhof beerdigt.

Das Baby, das tot vor einer Babyklappe in Köln abgelegt wurde, wurde auf den Namen Elias getauft und auf dem Nordfriedhof beerdigt.

Foto: dpa/Oliver Berg

Eine 36-jährige Frau ist am Dienstag von der Polizei Köln festgenommen worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau Anfang Juli einen toten Säugling vor der Babyklappe eines Frauenhauses im Stadtteil Bilderstöckchen abgelegt hatte. Der Säugling wurde so abgelegt, dass der Alarm der Babyklappe nicht ausgelöst wurde. Als der Säugling gegen 10.45 Uhr gefunden wurde, konnte ein Notarzt nur noch den Tod des Jungen feststellen. Nach der Obduktion stand fest, dass der Junge nach der Geburt noch gelebt hatte.

Gegen die nun festgenommene Frau ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Tötung durch Unterlassen. Ob es sich bei der Frau zweifelsfrei um die Mutter des Jungen handelt, müssen laut Polizei noch weitere DNA-Analysen zeigen. Allerdings stehe fest, dass ihre DNA am Handtuch zu finden war, in das das Baby eingewickelt war. Auch sei die 36-Jährige zuvor wegen einer Schwangerschaft in ärztlicher Behandlung gewesen. Das Kind war am 12. Juli tot vor der Babyklappe gefunden worden. Zehn Tage später wurde der kleine Junge beerdigt.

Auf die Frau gekommen sind die Ermittler durch eine Quittung eines Lebensmitteldiscounters. Diese fand die Polizei bei dem Baby und konnte damit die Frau nach einem Monat der Ermittlungen identifizieren. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei der Frau um eine vierfache Mutter, deren Familie im Einzugsgebiet des Frauenhauses lebe. „Nach Auswertung von Zeugenaussagen dürfte es der Frau selbst im engsten Umfeld gelungen sein, eine tatsächliche Schwangerschaft zu verheimlichen“, so die Polizei. Noch am Mittwoch soll sie einem Haftrichter vorgeführt werden.

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