Es war der Morgen des 19. Dezember des vergangenen Jahres: Während ein Täter an jenem Samstagmorgen laut Anklage im Fluchtwagen wartete, sollen die beiden mit Sturmhauben maskierten Räuber gegen 7 Uhr in das Schreibwarengeschäft an der Kölner Straße gelaufen sein. Im hinteren Bereich des Geschäfts befindet sich die Poststelle.

Was die Möchtegernräuber wohl nicht mitbekamen: Die 31 Jahre alte Angestellte, die sich zu diesem Zeitpunkt offenbar alleine in dem Laden befand, sah die Täter kommen und schaffte es laut Essig, das Ladenlokal unbemerkt zu verlassen. Aus einem benachbarten Geschäft heraus gelang es der Zeugin, die Polizei zu alarmieren.

Als die Beamten eintrafen, hatten die Räuber den Tatort jedoch bereits ohne Beute verlassen. In der Zeit, in der sie alleine in der Postfiliale waren, sollen sie vergeblich versucht haben, einen Tresor zu öffnen: Die Ermittler bemerkten Aufbruchspuren an dem Safe. Zunächst tappten die Kriminalbeamten im Dunkeln, doch nur zwei Tage nach dem Überfall erfolgte die Festnahme der drei Verdächtigen. Anscheinend kehrten die allesamt einschlägig vorbestraften jungen Männer am Morgen des 21. Dezember an den Ort des Geschehens zurück – möglicherweise planten sie einen zweiten Überfall.

Einem Mitarbeiter des betroffenen Geschäfts fiel jedoch ein verdächtiges Fahrzeug auf. Das dunkle Auto mit Bergheimer Kennzeichen fuhr anscheinend mehrfach vor der Filiale auf und ab. Als die alarmierten Polizisten das Fahrzeug anhielten und kontrollierten, fanden sie belastendes Material. Neben Kleidungsstücken, die bei dem Überfall getragen worden sein sollen, wurden zudem Sturmhauben und eine Pistole sichergestellt. Bislang scheinen die vorübergehend in Untersuchungshaft genommenen Angeklagten jedoch jegliche Verwicklung in den samstäglichen Überfall abzustreiten.