Vermittlung von Impfresten per SMS Bonn und Rhein-Sieg-Kreis planen keinen Einsatz der „Impfbrücke“

Bonn · Das Impfzentrum der Stadt Duisburg nutzt seit mehreren Wochen eine Software, mit deren Hilfe Impfreste unkompliziert per SMS an Impfwillige vermittelt werden können. Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis wollen die „Impfbrücke“ vorerst nicht einführen.

 Die Mitarbeiterin eines Impfteams zieht einen Impfstoff in eine Spritze auf.

Die Mitarbeiterin eines Impfteams zieht einen Impfstoff in eine Spritze auf.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Das Kölner Unternehmen „LIT labs“ hat eine Software entwickelt, mit deren Hilfe übrig gebliebene Impfdosen automatisiert an Menschen vermittelt werden können, die sich impfen lassen wollen und einer der Gruppen mit einer besonderen Impfpriorität zugehören. Impfzentren müssen dafür lediglich die Mobilnummern der Menschen, die für eine solche Impfung in Frage kommen, und deren Impfgruppe an die Software „Impfbrücke“ übermitteln.

Sobald in einem Impfzentrum Impfdosen übrig bleiben, können Menge und Standort an die „Impfbrücke“ übermittelt werden. Die Software verschickt dann pro übrig gebliebener Dosis per Zufallsprinzip eine SMS an drei Menschen aus der Liste mit der jeweils höchsten Impfpriorität. Wer zuerst zusagt, bekommt den Termin. Die Installation einer App auf dem eigenen Handy ist nicht notwendig. Eingesetzt wird die Software seit Mitte Februar bereits im Impfzentrum der Stadt Duisburg, wo man bislang gute Erfahrungen mit der Anwendung gemacht hat.

Für das Impfzentrum im Rhein-Sieg-Kreis ist der Einsatz der Software bislang nicht geplant. Er werde derzeit auch nicht intensiver geprüft, heißt es von Rita Lorenz, Sprecherin des Kreises. Begründet wird das seitens des Kreises vor allem damit, dass im Impfzentrum in Sankt Augustin kaum Impfdosen übrig bleiben würden. Es handele sich dabei lediglich um eine Handvoll Impfdosen pro Tag. „Die allermeisten Menschen halten ihren Impftermin ein“, sagt Lorenz. Bleibe Impfstoff übrig, werde dieser mittels einer Warteliste verteilt.

Marc Hoffmann, stellvertretender Sprecher der Stadt Bonn, sagt: „Wir haben derzeit eine sehr große Impfbereitschaft in Bonn, daher ist derzeit nicht geplant, diese oder eine ähnliche Software einzuführen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort