Staatsanwaltschaft Köln Rund 200 Anzeigen wegen „Umweltsau“-Lied vom WDR

Köln · Das umstrittene „Umweltsau“-Lied des WDR-Kinderchors hat zu insgesamt etwa 200 Strafanzeigen geführt. Es handele sich um ein „massives Anzeigenaufkommen“, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn am Dienstag in Köln.

 Blick auf ein Gebäude des Westdeutschen Rundfunk (WDR).

Blick auf ein Gebäude des Westdeutschen Rundfunk (WDR).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Anzeigen stammen aus dem ganzen Bundesgebiet, würden aber wegen des WDR-Sitzes zentral an die Staatsanwaltschaft Köln weitergeleitet. „Es wird im Moment ein bisschen weniger“, sagte Willuhn. Über die Vorwürfe werde in Kürze entschieden. „Wir werden recht bald eine Entscheidung treffen“, kündigte er an.

Man könne grob sagen, das sich etwa ein Drittel der Anzeigen auf das „Umweltsau“-Lied selbst beziehe. Ein weiteres Drittel richte sich gegen den Tweet eines freien WDR-Mitarbeiters, der die Kritik an dem Lied von seinem privaten Account aus kommentiert hatte. Ein weiteres Drittel kritisiere den öffentlich-rechtlichen Rundfunk allgemein. Es komme nicht nur aus der rechten Ecke, betonte Willuhn: „Es sind auch viele ehrlich erzürnte Senioren und deren Kinder und Enkel dabei.“

Das Lied des WDR-Kinderchors auf die Melodie von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ hatte mangelndes Umweltbewusstsein älterer Menschen angeprangert. Es löste Ende des vergangenen Jahres eine breite Debatte aus. Das entsprechende Video wurde vom WDR gelöscht. Intendant Tom Buhrow, der seit Jahresbeginn auch ARD-Vorsitzender ist, bat um Entschuldigung für den Clip.

(dpa)
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