Störung bei Shell Undichtes Ventil führte zu Gestank

WESSELING · Die Shell Rheinland Raffinerie hat am Mittwochmorgen eine Störung in ihrem Wesselinger Werk gemeldet. Die Anlagenstörung sei nach Auskunft des Unternehmens inzwischen beseitigt worden. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden.

Aufgrund eines undichten Ventils hat es im Umkreis der Shell Rheinland Raffinerie nach "faulen Eiern" gestunken, erklärte Katja Konrad von der Unternehmenskommunikation. Der Grund war austretender Schwefelwasserstoff.

Am Morgen erklärte Konrad: "Die Kollegen suchen nach der Ursache und versuchen, die Störung so schnell wie möglich abzustellen." Bei dem defekten Bauteil handle es sich um ein sogenanntes Protego, ein spezielles Ventil an einem Tank für die Wasseraufbereitung.

"Wir brauchen Prozesswasser in unserer Raffinerie, zum Beispiel zum Kühlen", erklärte die Shell-Mitarbeiterin. "Bevor wir das Wasser zurück in den Rhein leiten, bereiten wir es auf." So solle verhindert werden, dass Schadstoffe in den Rhein gelangen. Eine Gefahr, dass dies durch den Defekt nun passiere, schließt Shell aber aus. Die Störung ist laut Konrad um 9.25 Uhr aufgefallen.

Gegen 12.30 Uhr meldete Shell, dass der Schaden nun behoben sei. Jedoch könne laut Sprecher Jan Zeese noch keine komplette Entwarnung gegeben werden könne, da es nicht auszuschließen sei, dass es im Laufe der Arbeiten erneut zu einer Geruchsbelästigung komme.

Erst vor kurzem hatte die Rheinland Raffinerie in ihrem Wesselinger Werk umfangreiche Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt und dazu einen „Großstillstand“ der Anlagen von Ende März bis Anfang Mai eingelegt (der GA berichtete). Bei dieser planmäßigen groß angelegten Kontrolle, die laut Shell in regelmäßigen Abständen und zuletzt im Herbst 2015 im Godorfer Werk erfolgte, wirkten nach Unternehmensangaben rund 2700 Fachleute sowie 400 Shell-Mitarbeiter aus etwa 30 Nationen mit.

Beispielsweise 95.000 Dichtungen und 1600 Anlagenteile waren überprüft worden. Auf die Frage, warum das undichte Ventil an der Wasseraufbereitungsanlage dann nicht aufgefallen sei, erklärt Unternehmenssprecher Zeese, dass die Kläranlage nicht Teil der Untersuchung gewesen sei. Diese werde „in anderen Rhythmen“ überprüft. Zudem weist der Sprecher darauf hin, dass die während des mehrwöchigen Großstillstands untersuchten Anlagen jetzt erst nach und nach wieder anfahren und es daher zu Fackeltätigkeit kommen könne.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort