Deutsche Sportgeschichte Vor 70 Jahren wurde die Spoho in Köln eröffnet

Köln · Am 29. November 1947 wurde die Sporthochschule in Köln eröffnet und ist seitdem stetig gewachsen. Ein Blick in die Geschichte und die Gegenwart der Universität.

Fecht-Olympiasieger Benjamin Kleibrink, Leichtathletin Konstanze Klosterhalfen aus Königswinter-Bockeroth und Fußball-Trainer Christoph Daum haben nicht nur gemeinsam, dass sie in der Welt des Sports aktiv sind, sondern stehen auch auf der umfangreichen Liste bekannter Persönlichkeiten, die an der Deutschen Sporthochschule Köln (Spoho) studieren oder studiert haben. Auch die Anfang 2016 verstorbene Legende des 1. FC Köln, Hannes Löhr, lernte an der Hochschule, die unweit des Rheinenergie-Stadions in Köln-Müngersdorf liegt, und am Mittwoch vor genau 70 Jahren offiziell eröffnet wurde.

„Die Deutsche Sporthochschule Köln nimmt unter den Universitäten eine besondere Stellung ein, da sie thematisch ausschließlich auf Sport und Bewegung ausgerichtet ist“, sagte Spoho-Rektor Heiko Strüder auf GA-Anfrage. Seit ihrer Gründung habe sie sich stetig weiterentwickelt und nehme heute national wie international eine führende Rolle auf dem Gebiet der Sportwissenschaft ein.

Die Geschichte der Spoho begann inoffiziell schon im Jahre 1920 mit der in Berlin gegründeten Deutschen Hochschule für Leibesübungen (DHfL). Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wuchs 1946 in der britischen Besatzungszone die Idee einer – so berichtet es die Spoho auf ihrer Homepage – „demokratisch und interdisziplinär geprägten Sporthochschule, die Sport als Teil der Persönlichkeitsentfaltung und Möglichkeit zur spielerischen Selbstvollendung lehren“ und an die DHfL anknüpfen sollte.

Müngersdorfer Stadion als Grundlage

Köln gewann schließlich die Standortwahl vor Frankfurt und München und so begann am 7. Juli 1947 unter Gründungsdirektor Carl Diem der Lehrbetrieb mit 35 Frauen und 65 Männern - der Auftakt einer Erfolgsgeschichte im deutschen Sport. Am 29. November 1947 folgte die offizielle Eröffnung. Dass die Spoho heute ihren Sitz in Köln hat, verdankt die Domstadt unter anderem dem Umstand, dass das Müngersdorfer Stadion in der im Krieg arg zerbombten Stadt am Rhein größtenteils unbeschädigt blieb.

1963 zog die Spoho auf den heutigen Campus, zwei Jahre später wurde aus der „Sporthochschule Köln“ die „Deutsche Sporthochschule Köln“ und erste Institute wurden gegründet sowie Lehrstühle besetzt. 1970 verlieh das Land NRW der Spoho schließlich den Status einer Universität.

Eine Universität, die seit 2001 auch den Titel „Europäische Sportuniversität“ trägt, an der aktuell 5830 Studenten – 2026 Frauen und 3804 Männer – eingeschrieben sind, und die neben der Lehrerausbildung in fünf sportwissenschaftlichen Bachelor-Studiengängen, neun Master-Studiengänge, sechs Weiterbildungsmasters und das Promotionsstudium anbietet. „Die gebündelte Fachkompetenz an einem Standort ermöglicht es, komplexe gesellschaftliche Themen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten“, erklärt Strüder.

Forschung und Lehre stehen auf der inzwischen 187.000 Quadratmeter großen Campusfläche auch in diesen Tagen des runden Geburtstags im Mittelpunkt. Wie die Spoho auf Anfrage mitteilte, wird es zum 70. Bestehen keine speziellen Veranstaltungen geben. „Wir haben uns entschieden, den 75. Geburtstag zu feiern.“ So blieb es dieses Mal bei einem Gratulationsvideo der Studenten, das die Spoho am Mittwoch veröffentlichte.

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