Archivmaterial in Sendung Warnstreik beim WDR legt Morgenmagazin lahm

Köln · Durch einen Warnstreik ist an diesem Dienstagmorgen das Programm des WDR beeinträchtigt worden. Das Morgenmagazin sendete anstelle der Live-Sendung eine Stunde lang eine Wiederholung.

Streikende mit den Fahnen ihrer Gewerkschaften vor dem WDR Gebäude.

Streikende mit den Fahnen ihrer Gewerkschaften vor dem WDR Gebäude.

Foto: Alf Kaufmann

Wegen des Warnstreiks beim WDR hat das "Morgenmagazin" von ARD und ZDF am Dienstag zeitweise nicht live senden können. "Dies ist eine Aufzeichnung der Stunde zwischen 6 und 7 Uhr", wurde für die Zuschauer im Fernsehbild eingeblendet. "Die letzte Stunde mussten wir wiederholen, weil im Westdeutschen Rundfunk gestreikt wird", erklärte Moderator Sven Lorig gegen 8 Uhr die Situation. Laut der Pressestelle des WDR können weitere Auswirkungen auf das Programm derzeit nicht abgesehen werden.

Die Tarifgespräche im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind der Gewerkschaft Verdi zufolge ins Stocken geraten. Heute wurde in Köln zum Warnstreik aufgerufen. Die Beschäftigten fordern sechs Prozent mehr Lohn und höhere Honorare für Freie Mitarbeiter. Dabei solle sich der WDR an der Gehaltsentwicklung im öffentlichen Dienst orientieren, fordern die Gewerkschaften.

Kommentare zum Streik im Morgenmagazin machten im Kurznachrichtendienst Twitter die Runde. Dort verbreitete verdi auch ein Video, das zeigt, wie Streikende ins Studio des Morgenmagazins gehen.

Laut des Deutschen Journalisten-Verbandes gehen die Verhandlungen am kommenden Donnerstag weiter. Auch am Standort Bocklemünd haben sich WDR-Mitarbeiter zum Streik versammelt.

Eine Stellungnahme des WDR kam erst am Mittag. Mehrere Gewerkschaften hatten Mitarbeiter des Kölner Senders für Dienstag zum Warnstreik aufgerufen. Verdi und DJV wollen mit einer ganztägigen Aktion den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen vor der dritten Runde am Donnerstag erhöhen.

WDR-Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau sagte dazu: „Jedes Ergebnis, auf das wir uns mit den Gewerkschaften einigen, müssen wir vor den Beitragszahlern in NRW vertreten können. Deshalb können wir nur ein Angebot vorlegen, das in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen bleibt. Eine Tarifsteigerung entsprechend der Forderungen der Gewerkschaften hätte weiteren Personalabbau und Einschnitte im Programm zur Folge.“

Anders als im öffentlichen Dienst habe es in den vergangenen Jahren keine stark steigenden Einnahmen gegeben. Der WDR baue derzeit 500 Stellen ab, so Vernau.

(Mit Material von dpa)

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