Nach tödlichem Unfall in Wesseling Ermittlungen auf mehrere Bundesländer ausgeweitet

Wesseling-Keldenich · Wer hat den 20-Jährigen auf der Rodenkirchener Straße überfahren? Um dies herauszufinden, gehen Polizei und Staatsanwaltschaft nun einem neuen Ansatz nach. Erste Reaktionen gibt es zudem auf die ausgesetzte Belohnung – wenn auch nicht viele.

 An der Unfallstelle in Keldenich hatten Menschen kurz nach dem Vorfall Blumen und Kerzen zur Anteilnahme und zum Gedenken an den getöteten 20-Jährigen abgelegt. Archivfoto: Meurer

An der Unfallstelle in Keldenich hatten Menschen kurz nach dem Vorfall Blumen und Kerzen zur Anteilnahme und zum Gedenken an den getöteten 20-Jährigen abgelegt. Archivfoto: Meurer

Die Ermittler, die herausfinden wollen, wer den 20-Jährigen auf der Rodenkirchener Straße in Wesseling-Keldenich überfahren hat, gehen offenbar nicht mehr zwingend davon aus, dass der Täter oder die Täterin aus der Region kommt. Wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer von der zuständigen Staatsanwaltschaft Köln auf Anfrage des General-Anzeigers mitteilte, seien die Ermittlungen neu angesetzt worden. „Im Zuge dessen sind die Ermittlungen nunmehr auf Fahrzeughalter in mehreren Bundesländern ausgeweitet worden“, so Bremer.

Details dazu nannte Bremer aus „ermittlungstaktischen Gründen“, wie er sagte, nicht. Somit ist weiterhin ungeklärt, wer für den Tod des jungen Mannes verantwortlich ist. Der 20-Jährige wurde in der Nacht zu Sonntag, 26. März, von einer bislang unbekannten Person überfahren. Er verstarb wenig später in einem Krankenhaus. Zeugenberichten zufolge soll der Mann im Schneidersitz auf der Fahrbahn der Rodenkirchener Straße gesessen haben. Auf der Straße gilt abschnittsweise Tempo 50 beziehungsweise Tempo 70.

Etwa 200 Personen wurden bereits unter die Lupe genommen

Der Ermittlungsaufwand war bislang enorm. So wurden etwa 200 Personen aufgesucht, die Halter eines Autos des Fabrikats sind, das aufgrund der Spurenlage am Tatort als mögliches Tatfahrzeug infrage kommt: ein BMW der 1er-Baureihe. Wie Bremer bereits früher mitgeteilt hatte, stehen die Baujahre 2008 und 2009 im Fokus.

Über eine Anwältin hatte sich die Familie des Verstorbenen einige Zeit nach dem Vorfall an die Öffentlichkeit gewandt und eine Belohnung von 3000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ermittlung, Identifizierung und Ergreifung der Person führen. Nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft ist die Resonanz darauf bislang gering. Bremer sprach davon, dass in der Folge „Hinweise aus der Bevölkerung im einstelligen Bereich“ eingegangen seien.

Hatte zunächst die Polizei aus dem Rhein-Erft-Kreis ermittelt, wurde der Fall wenige Tage später von der Kölner Polizei übernommen und dazu eine Mordkommission gebildet. Das ist mittlerweile mehr als einen Monat her.

Von einer absehbaren Einstellung der Ermittlungen kann laut Bremer aber keine Rede sein. „Die Ermittlungen werden so lange aufrechterhalten, bis sich keine weiteren erfolgversprechenden Ermittlungsansätze mehr bieten“, betonte Bremer. „Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck und tun alles, um den Fall aufzuklären“, so der Oberstaatsanwalt weiter.

Hinweise nimmt die Kölner Polizei unter der Telefonnummer 0221/22 90 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.

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