In Wesseling vom Sog erfasst Dramatische Rettungsaktion im Rhein: Vater mit vier Kindern in Not

Update | Wesseling · Ein 37-jähriger Vater hat bei einem Badeausflug mit seinen vier kleinen Kindern im Rhein gespielt. Durch einen vor Anker gehenden Tanker entwickelte sich ein gefährlicher Sog. Alle fünf gerieten in große Not.

Der Vater und die vier Kinder konnten gerettet werden.

Der Vater und die vier Kinder konnten gerettet werden.

Foto: dpa/Feuerwehr Wesseling

Großes Glück hatte eine Familie am Dienstagabend in Wesseling. Nach Angaben der Stadtverwaltung mussten ein 37-jähriger Vater und seine vier Kinder (neun, acht, sechs und zwei Jahre) aus dem Rhein (Höhe Josef-Dietz-Straße) gerettet werden. Die Familie sei zum Baden am Rheinufer im seichten Wasser gewesen, als ein Schiff geankert habe, so die Stadt. Alle fünf Personen seien in den daraus entstandenen Sog geraten und unter Wasser gezogen worden. An der Stelle, an der Unfall passiert ist, befindet sich ein kleiner Sandstrand, der bei den Wesselingerinnen und Wesselingern sehr beliebt ist.

Nach Angaben der Stadt wurden der Vater und die Kinder von Passanten aus dem Wasser gezogen. Bei Ankunft der Einsatzkräfte sei der 37-Jährige nicht bei Bewusstsein gewesen. Er hätte versucht, nach seinem zweijährigen Kind zu tauchen, und sei dabei selbst in die Unterströmung geraten.

Mutter wird seelsorgerisch betreut

Die Familie wurde vom Rettungsdienst betreut. Alle wurden in die Bonner Uniklinik gebracht und sind nach Angaben der Stadt Wesseling wohlauf. Es habe niemand reanimiert werden müssen. Die Mutter der Familie, die nicht im Wasser war, wurde von Rettungskräften seelsorgerisch betreut.

„Unser Dank gilt denen, die am Rhein spazieren waren und sofort eingegriffen haben. Sie haben wichtige Erste Hilfe geleistet und die Arbeit am Einsatzort ging Hand in Hand mit der Feuerwehr und dem Rettungsdienst“, sagte Wesselings Feuerwehrchef André Bach. Zugleich kritisierte er anwesende Schaulustige. „Weniger erfreulich war die große Anzahl an Passantinnen und Passanten, die den Einsatzort säumten, um Handyvideos zu drehen“, so Bach. „Ich muss sagen, das widert mich an“, fügte der Feuerwehrchef hinzu.

Feuerwehrchef warnt vor Baden im Rhein

Bach warnte angesichts zahlreicher Notfälle an Gewässern in den vergangenen Wochen nochmals eindringlich davor, im Rhein schwimmen oder baden zu gehen. Der Fluss könne wegen der Strömungen und des Schiffsverkehrs lebensgefährlich sein. Daran ändere auch das momentane Niedrigwasser nichts.

„Das Schwimmen im Rhein ist grundsätzlich direkt an Hafenein- und -ausfahrten, an Anlegestellen, an Steigeranlagen, an Brücken und in Häfen verboten“, teilte Wesselings Stadtsprecherin Andrea Kanonenberg auf GA-Anfrage mit. An allen anderen Stellen erfolge es auf eigene Gefahr, wobei die Wasserschutzpolizei strikt davon abrate, so Kanonenberg. Stelle die Wasserschutzpolizei fest, dass jemand in einer Verbotszone schwimmt, werde eine Anzeige gefertigt.

Weiter erläuterte Kanonenberg, dass die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes der Stadt Wesseling auch das Rheinufer regelmäßig anfahren. „Wenn sie Menschen sehen, die im Rhein schwimmen, weisen sie sie auf die Gefahr hin. Wo Badeverbot gilt, ziehen sie die Polizei hinzu.“

Nach Ansicht von Wesselings Erstem Beigeordneten Gunnar Ohrndorf macht der Unfall erneut deutlich, dass der Rhein ein Verkehrsweg und kein Ort zum Baden ist. Das Badeverbot in Wesseling gelt nicht umsonst und sei dringend einzuhalten, so Ohrndorf weiter. Sein Dank gelte den Rettungskräften sowie den Bürgerinnen und Bürgern, die geholfen haben.

(ga / dpa)
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