Uber-Fahrdienst Will Taxikonkurrent Uber auch in Köln starten?

Köln · Will der Taxikonkurrent Uber auch in Köln Fuß fassen? Auf einer Internetseite werden bereits Uber-Fahrer für Köln gesucht. In Düsseldorf fahren bereits Anbieter für das Unternehmen. Taxifahrern ist das ein Dorn im Auge.

Der Uber Kooperationspartner "SafeDriver ennoo" sucht zurzeit Fahrer für Köln. Auf der Homepage des Unternehmens wird "der ideale Job für Fahrtalente" ausgeschrieben. Diese sollen dann für den Uber-Dienst "UberX" als Fahrer arbeiten. Doch ob das Unternehmen tatsächlich den Kölner Taxifahrern Konkurrenz machen will, ist unklar. Auch wenn die Ausschreibung eindeutig ist, dementiert das Unternehmen laut Medienberichten einen geplanten Einsatz in Köln. Auf GA-Anfrage wollte sich SafeDriver ennoo nicht mehr äußern.

In Düsseldorf ist Uber seit Anfang Oktober 2018 aktiv. Seitdem macht sich Unmut bei den Taxifahrern breit. Wie RP Online berichtet, gibt es häufiger Streitereien zwischen Taxi- und Uber-Fahrern, die sogar zu Strafanzeigen geführt haben, sowie Beschwerden von Uber-Fahrern über die Arbeitsbedingungen.

Aleksandar Dragicevic, Pressesprecher der Taxizentrale Taxi Ruf Köln, spricht von einem "Super-Gau", sollte Uber auch nach Köln kommen. "Generell haben wir nichts gegen Konkurrenz, aber Uber ist unlautere Konkurrenz und hält sich an keine Regeln", so Dragicevic. So sei die Preisgestaltung über die Uber-App intransparent und die Mitarbeiterbedingungen seien "moderne Sklaverei".

Während die Bezahlung der Taxifahrer tariflich gesichert ist, wirbt SafeDriver ennoo mit einem Stundenlohn von bis zu 12,25 Euro pro Stunde. Dieser Maximalbetrag setze sich zusammen aus dem Grundlohn, Zuschlägen für ausgewählte Schichten, einem Nachtzuschlag und einer Prämie für gute Leistungen. Wie hoch der eigentliche Grundlohn jedoch ist, bleibt offen. Auch mit einem abgaben- und steuerfreien Trinkgeld bis zu 400 Euro wird geworben.

Dass das Kölner Taxiunternehmen Taxi Ruf Köln auf dem digitalen Markt mithalten kann, zeigt die App Taxi.eu. Ähnlich wie bei Uber können Taxis gebucht und bezahlt werden. Auch Taxi-Sharing wollen die Kölner in diesem Frühjahr anbieten. Damit können dann Fahrgäste weitere Fahrgäste zu einer Fahrt hinzufügen und sich somit die Kosten teilen.

Claus Lenz, Geschäftsführer von Taxi Bonn, sieht in Uber ebenfalls "eine Gefahr für das Taxigewerbe". Uber sei nur der Vermittler der Fahrten und setze auf selbstständige Mietwagen-Subunternehmen. Diese verleihen die Autos demnach an die Fahrer. Für die Mietwagen besteht eine gesetzliche Rückkehrpflicht. Diese besagt, dass der Mietwagen nach jedem Auftrag zurück zum Betriebssitz muss.

Damit soll unter anderem verhindert werden, dass sich die Mietwagen-Fahrer in der Nähe eines potentiellen Auftragsortes aufhalten können, um ähnlich wie Taxis Kunden spontan zu bedienen. Die einzige Ausnahme: Ein neuer Auftrag kommt auf der Rückfahrt von einem erledigten Auftrag rein. "Die Rückkehrpflicht ist aber schwer nachzuweisen und viele Fahrer halten sich nicht dran", sagt Lenz.

Lenz merkt an, dass wenn die Taxis von Uber vertrieben werden, es keine Preiskontrolle mehr für die Fahrgäste gibt. Die Taxipreise werden in Bonn vom Stadtrat festgelegt und sind immer gleich - egal zu welchem Anlass. Preise für Fahrten, die über Uber gebucht werden, könnten demnach stark schwanken. So könne "eine Fahrt an einem Feiertag und bei hoher Nachfrage mal locker das drei- bis vierfache kosten".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort