Königswinter: Mit dem freien Parken ist es bald vorbei

Rat beschließt Gebühren für alle größeren Stellflächen in der Altstadt.

Parken in der Altstadt: Mit dem kostenlosen Parken am Fuße des Drachenfelses wird es bald bis auf ganz wenige Ausnahmen vorbei sein. So folgte der Stadtrat dem Entwurf für eine Parkraumbewirtschaftung, den die Verwaltung eingebracht hatte. Demnach werden an folgenden Orten Parkscheinautomaten aufgestellt: auf dem "Bobby"-Gelände, auf dem Gelände des früheren Hotels Rheingold sowie gegenüber der Königswinterer Fähre.Während auf den beiden erstgenannten Flächen zeitlich unbegrenzt und für einen 24-Stunden-Tarif von vier Euro geparkt werden darf, sind die Stellflächen an der Fähre nur für Kurzparker gedacht.

Ebenfalls erhalten die kleinen Parkplätze an den Kreuzungen Bahnhofstraße/Bahnhofsallee und Clemens-August-Straße/Hauptstraße Automaten; sie sollen mit der so genannten Brötchentaste (15 Minuten kostenlos) ausgestattet werden. Ebenfalls gebührenpflichtig wird das Parken unter der Drachenbrücke der B 42: Hierum soll sich ein professioneller Parkplatzbetreiber kümmern.

Auch Touristen und Ausflügler werden die Veränderungen zu spüren bekommen, denn die Gebühren - voraussichtlich 25 Cent je halbe Stunde - werden auch an Wochenenden und Feiertagen erhoben. Der Stadtrat stimmte der Gebührenerhebung mit breiter Mehrheit zu.

Grundsätzliche Kritik an der Maßnahme übte in der Sitzung lediglich Jürgen Klute (Köwi), der die Gebührenerhebung als "deutlichen Standortnachteil" für Königswinter ansieht. In Kraft tritt die Veränderung schon bald: Läuft aus Sicht der Stadt alles planmäßig, etwa die Anschaffung von Automaten, könnte bereits im September in den Automaten die Münze klingen. Mit der Gebührenerhöhung versucht die Stadt nun, den veranschlagten Haushaltsansatz von Einnahmen in Höhe von 100 000 Euro statt wie bisher 50 000 Euro Realität werden zu lassen.

  • Fähre Niederdollendorf: Keine Einwände hat der Stadtrat auch gegen die Anschaffung eines neuen Fährschiffs für die Verbindung von Niederdollendorf und Bad Godesberg. Die Fähren, die "Konrad Adenauer" und die "Sankt Christophorus" arg in die Jahre gekommen. Das erforderliche Investitionsvolumen für den Fall der Erhaltung der beiden 40 Jahre alten Fähren wird auf mehr als zwei Millionen Euro geschätzt. Die neue Fähre hingegen soll 2,7 Millionen Euro kosten. Unter dem Strich, so ein Fachgutachten, werde dies die wirtschaftlichere Variante sein.
  • Gerätehaus Oberdollendorf: Mit freudigen Mienen verließen die anwesenden Kameraden der Löschgruppe Oberdollendorf zu fortgeschrittener Stunde den Ratssaal: Soeben hatten die Kommunalpolitiker dem Neubau einer Gerätehauses an der Cäsariusstraße zugestimmt. "Wir sind überglücklich. Darum hat die Löschgruppe 40 Jahre lang gekämpft", verdeutlichte Löschgruppen-Mitglied Lutz Schumacher die Bedeutung, welche der Neubau für die Oberdollendorfer Wehr hat.Die Zustände seien seit geraumer Zeit nicht mehr tragbar gewesen, so Schumacher. Als Beispiele nannte er die gefährliche Verkehrssituation, die sich beim Herausfahren von Einsatzfahrzeugen auf der Cäsariusstraße ergebe sowie die die Enge im Gebäude. Das neue Gerätehaus soll ebenfalls an der Cäsariusstraße - jedoch neben dem Rhenag-Gebäude nahe der Kantstraße - entstehen. Das Geld stammt aus dem Konjunkturprogramm II, Baubeginn ist noch in diesem Jahr.
  • Rettungsdienste: Zur Stellungnahme war die Stadt Königswinter vom Rhein-Sieg-Kreis in Bezug auf den Rettungsdienstbedarfsplan eingeladen worden. Frank Riebandt, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Rhein-Sieg-Kreis, stand den Königswinterer Mandatsträgern hierzu in der Sitzung Rede und Antwort.Die ließen sich zwar davon überzeugen, dass eine Betreuung von Oelinghoven und Stieldorf durch die Rettungswache Sankt Augustin ebenso sinnvoll ist wie die Betreuung von Vinxel durch die Rettungswache Altstadt. Nicht einverstanden sind sie hingegen damit, dass der Notarztstandort für das Siebengebirge künftig fest in Bad Honnef stationiert ist, wie dies der Rhein-Sieg-Kreis angesichts der laufenden Krankenhauszusammenlegung vorschlägt.
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