Königswinter zieht die meisten Käufer an

Viele Häuslebauer haben sich für die Drachenfelsstadt entschieden - Bei den Preisen für Bauland steht Bad Honnef weit oben - Es gibt einen Aufwärtstrend beim Wohnungsbau

Königswinter/Bad Honnef. Die Lage zwischen Rhein und Siebengebirge, eine Insel vor der Haustür und zahlreiche malerische Ecken machen Bad Honnef zu einem attraktiven Wohnort. Doch wer dort bauen will, muss für die begehrten Grundstücke tief in die Tasche greifen. Mit 290 Euro pro Quadratmeter in bester und 215 Euro in mittlerer Lage steht die Stadt in der Statistik der durchschnittlichen Bodenrichtwerte für den individuellen Wohnungsbau im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis weit oben. Höhere Preise werden nur in der Stadt Siegburg verlangt: Dort sind es 310 Euro in guter und 235 Euro in mittlerer Lage.

Günstiges Windeck

Königswinter liegt dagegen mit 235 und 170 Euro für den Quadratmeter im Mittelfeld. Und lockt die meisten Käufer: 76 Grundstücke wurden dort veräußert. Im benachbarten Sankt Augustin zahlen Bauherren derweil 255 in guter und 235 Euro in mittlerer Lage. In Eitorf, Hennef und Troisdorf ist der Quadratmeter in mittlerer Lage zwischen 100 und 205 Euro zu bekommen. Aber am günstigsten kommen Häuslebauer nach wie vor in der Gemeinde Windeck weg: Für Preise zwischen 28 und 60 Euro gibt es dort den Quadratmeter Bauland.

Diese Zahlen sind dem aktuellen Grundstücksmarktbericht zu entnehmen. Darin listet der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Rhein-Sieg-Kreis und in der Stadt Troisdorf alle Grundstücksverkäufe in seinem Zuständigkeitsgebiet im Jahr 2002 auf und analysiert die Daten. 7 757 Vertragsabschlüsse und 8 123 übertragene Objekte im gesamten Rhein-Sieg-Kreis haben die Gutachter in ihrem Bericht berücksichtigt. 2001 waren es 7 762 Abschlüsse und 8 127 Objekte. 143 Objekte wechselten 2002 durch Zwangsversteigerungen den Besitzer, und 39 Erbbaurechte wurden neu bestellt.

Auf dem Markt der Baugrundstücke für den individuellen Wohnungsbau zeichnet sich bereits seit 2001 ein Aufwärtstrend ab: Waren die Fallzahlen im Jahr 2000 noch um 20 Prozent zurückgegangen, stiegen sie im Jahr darauf um fünf Prozent und 2002 um weitere zehn. Dabei waren im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis die Grundstücke in Königswinter und Troisdorf besonders begehrt - von den im gesamten Kreis veräußerten 494 900 Quadratmetern Baugrund liegen 55 700 in Königswinter, 40 900 in Troisdorf und weitere 34 800 in Hennef. Während die Käufer für diese Flächen jedoch rund 7,7 respektive 7,8 und 5,4 Millionen Euro ausgeben mussten, wechselten in Windeck 30 700 Quadratmeter für gerade einmal 1,3 Millionen den Besitzer. Damit ist in der Gemeinde der Flächenumsatz zwar erneut zurückgegangen, sie sichert sich aber weiterhin einen der oberen Plätze in der Beliebtheitsskala.

Der Teilmarkt der mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebauten Grundstücke weist für 2002 immerhin noch einen Anstieg um vier Prozent auf. So wechselten 231 Objekte in Königswinter den Besitzer, im Jahr zuvor waren es 223. Beim Wohnungseigentum dagegen stagnierten die Zahlen.

Während Bad Honnef bei den Preisen für den individuellen Wohnungsbau vorne liegt, sind in Königswinter die Baugrundstücke fürs Gewerbe teurer: 110 Euro werden dort in guter und 50 Euro in mittlerer Lage verlangt. In Honnef sind es dagegen 80 und 34 Euro. Weiter nördlich schwanken die Preise ebenso sehr: Zwischen 50 Euro (Eitorf) und 130 Euro (Sankt Augustin) werden in guter Lage für den Quadratmeter verlangt. Mehr als 11 000 dieser Richtwerte hat der Gutachterausschuss unter dem Vorsitzenden Hans-Joachim Wiese für seinen Bericht ermittelt.

Teile des Grundstücksmarktberichts 2003 sind im Internet unter der Adresse www.gutachterausschuss.nrw.de einzusehen. Die ganze Broschüre gibt es für 25 Euro in der Geschäftsstelle des Ausschusses im Kreishaus in Siegburg unter der Rufnummer (022 41) 13 27 94.

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