Königswinterer erinnern an Attentäter Guy Fawkes

Alle Jahre wieder versammelt sich eine Gruppe Königswinterer Bürger am Anker vor dem Sea Life Center. Es gibt Glühwein und Punsch und auch ein bisschen Musik.

 Zum "Aufwärmen" treffen sich die Mitglieder des Partnerschaftskomitees vor dem Sea Life Center. Der elfjährige Alexander Froitzheim sorgt mit dem Dudelsack für den musikalischen Rahmen.

Zum "Aufwärmen" treffen sich die Mitglieder des Partnerschaftskomitees vor dem Sea Life Center. Der elfjährige Alexander Froitzheim sorgt mit dem Dudelsack für den musikalischen Rahmen.

Foto: Holger Handt

Königswinter. (kwk) Alle Jahre wieder versammelt sich eine Gruppe Königswinterer Bürger am Anker vor dem Sea Life Center. Es gibt Glühwein und Punsch und auch ein bisschen Musik. Es ist Guy-Fawkes-Tag, und den begeht der Verein zur Förderung der Partnerschaft Königswinter-North East Lincolnshire jedes Jahr im Gedenken an den Mann, der vor 405 Jahren beinahe das britische Parlament in die Luft gejagt hätte.

Und im bekanntlich unternehmenslustigen Rheinland nimmt man einen solchen Anlass gerne als Grund, um in langjähriger Verbundenheit mit der Stadt auf der Insel zu feiern. Nach dem Aufwärmen am Sea Life Center ging es weiter ins Rheinhotel Loreley, wo man bei Kesselsknall und anderen Köstlichkeiten weiter feierte.

Zusammen mit einigen Mitverschwörern hatte Guy Fawkes am 5. November 1605 versucht, mit 36 Fässern Dynamit, in denen sich mehr als zwei Tonnen Schwarzpulver befanden, "Bewegung" in den Streit um den Katholizismus zu bringen, der England seinerzeit erschütterte. Angehörige der katholischen Kirche wurden aufgrund ihres Glaubens immer noch verfolgt.

Fawkes wollte mit dem Anschlag am Tag der Parlamentseröffnung im House of Lords König James I. samt Familie, alle Parlamentsmitglieder, alle Bischöfe des Landes und den Großteil des Hochadels töten sowie anschließend einige politische Gefangene aus dem Tower von London befreien.

Doch daraus wurde nichts. Fawkes wurde verpfiffen und landete stattdessen zusammen mit seinen Mitverschwörern vor dem Richter. Am 30. Januar 1606 wurden die Attentäter, einen Tag später Guy Fawkes selbst hingerichtet. "Bis heute beginnt die jährliche Parlamentseröffnung traditionell mit der Inspektion der Kellergewölbe des Parlaments", so die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Monika Effelsberg. "Eigentlich dürften wir als Katholiken diesen Tag ja gar nicht feiern", sagt sie mit einem Augenzwinkern, doch im Rheinland sei man ja tolerant.

Musikalisch untermalt wurde der Abend von Alexander Froitzheim. Der 11-jährige Schüler steuerte Musik mit seinem irischen Dudelsack bei und erklärte nach dem feierlichen Essen auch einige Details seines ungewöhnlichen Instrumentes, das man - anders als etwa den schottischen Dudelsack - im Sitzen spielt.

Seit zweieinhalb Jahren spielt Froitzheim das Instrument, auf das er durch Zufall in Internet gestoßen ist. "Dann habe ich mir einen Lehrer gesucht." Großen Spaß hat er seitdem beim Spielen und das übertrug sich bei Guy-Fawkes-Tag auch auf seine Zuhörer.

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