Kommentar Königswinterer Kunstprojekt - Glücksfall Endstation

Die Nachricht von der Schließung des Königswinterer Krankenhauses mag damals nicht wenigen wie ein Schicksalsschlag vorgekommen sein. Auch wenn man den Umzug der Ärzte und des medizinischen Angebots nach Bad Honnef noch immer bedauern mag, für die Königswinterer Kulturszene und weit darüber hinaus war die Entscheidung ein Glücksfall. Denn die Endstation entpuppte sich als kulturelle Belebung.

Die Künstler fanden einen faszinierenden Raum für ihre Werke vor, und die Besucher wurden mit unerwarteten Einblicken belohnt. Nichts bewegte sich im "normalen" Rahmen. Die ganz und gar unterschiedlichen Angebote zogen ein breites Publikum an, und wer für eine bestimmte Ausstellung kam, blieb vielleicht auch für eine andere Veranstaltung. Unvergessen beispielsweise die "Drachenfelsklinik", die noch einmal "Halbgötter in Weiß" durch die Flure hetzen ließ.

Jetzt ist es vorbei. Mit einem großen Finale hat nun auch die "Endstation" ihre Pforten geschlossen. Demnächst werden die Bagger anrollen und das Gebäude abreißen. Anschließend entsteht dort der Neubau für das Altenheim Haus Katharina. Ein Neuanfang.

Toll, dass die Endstation nicht wirklich die Endstation ist. Und Gebäude, die sich für derartige Projekte eignen, gibt es eigentlich genug. Vielleicht nimmt sich ja jemand beispielsweise auch mal der alten Mesenholl-Wäscherei im Honnefer Schmelztal an. Schön wär's.

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