Kommentar: Geteilter Sieg
So sehen Sieger aus: Ganz gleich, ob es sich um Joachim Langbein, den geschlagenen Direktkandidaten für Bad Honnef, Königswinter und Sankt Augustin handelt, um die Kreistagsmitglieder Martin Metz und Ingo Steiner oder die Augustiner Stadtverordnete Monika Schulenburg - den Grünen steht am Sonntagabend im Kreishaus ein Strahlen ins Gesicht gemeißelt.
Aus gutem Grund: Nicht nur auf der Landesebene, sondern auch im Kreis haben sie kräftig zugelegt.
Wenn es nach gewonnenen Direktmandaten geht, hat die CDU allen Grund zur Freude: Alle vier wollte die Union holen, alle vier Kandidaten machen das Rennen. Ilka von Boeselager, die die Nase am weitesten vorn hat, Andrea Milz, Michael Solf und Andreas Krautscheid vertreten den Rhein-Sieg-Kreis in Düsseldorf.
Und dennoch tragen die CDU-Leute aufgrund der desaströsen NRW-Niederlage eine Träne im Knopfloch. Uneins sind sie, was der Union das Genick gebrochen hat - die EU-Hilfen für Griechenland, der Fehlstart der schwarz-gelben Bundesregierung oder der hausgemachte NRW-Spendenskandal.
Nur im Kreis, der bis zuletzt als Blaupause für ein schwarz-grünes Bündnis in NRW galt, sucht keiner nach den Gründen. Doch selbst wenn es in der CDU-Hochburg an Rhein und Sieg noch für Siege reicht: Auch hier bröckeln die Ergebnisse, liegen absolute Mehrheiten in der Vergangenheit.
Mit Jubel reagierte die SPD, die sich auf dem Weg aus dem Tal der Tränen wähnt, das sie bei den Wahlen des vergangenen Jahres durchschritten hat. Und die FDP? Für die blieb im Kreis alles ungefähr beim Alten. Wie eigentlich auch für die SPD.
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