Kommentar: Unsinnige Straße

Wer glaubt, das Grüne C hat etwas mit Landschafts- oder Naturschutz zu tun, der muss sich eines Besseren belehren lassen. Unter dem Dach der Regionale 2010 passiert etwas in Sankt Augustin, das getrost als ein naturfernes Stück aus dem berühmten Schilda bezeichnet werden kann.

Da spuckt die Regionale Millionen Fördergelder aus für ein großes Natur- und Naherholungsprojekt und ein kleines Biotop wird einfach so in Teilen platt gemacht, weil man mit einer breiten asphaltierten Straße mitten durch die grüne Landschaft einen sogenannten Link herstellen will. Das Geld ist ja da, also muss es auch verbaut werden. Über die Sinnhaftigkeit dieses völlig überdimensionierten Projektes scheint indes keiner ernsthaft nachgedacht zu haben.

Für wen soll die drei Meter breite Straße eigentlich sein? Für die paar Radfahrer und Inline-Skater, die kommen werden? Kosten und Nutzen, das ist jetzt schon abzusehen, stehen da in keinem Verhältnis zueinander. Warum nicht einen kleinen Wanderweg anlegen, das Kräuter- und Wiesenbiotop aufwerten, passend zur Landschaft und ein kleines Wegeleitsystem einrichten?

Das ist im eigentlichen Sinne des Grünen-C-Projektes, das die Vielfältigkeit der naturnahen Landschaft und eben auch die der regionalen Erholungslandschaft an Rhein und Sieg widerspiegeln soll. Wie das aber gehen soll, wenn dadurch Landschaftsräume, und seien sie noch so klein, zerteilt werden, das wissen wohl nur die Planer dieses unsinnigen Projektes zwischen Hangelarer Heide und Pleiser Wald.

Laut Regionale werden hohe Ansprüche in Sachen Erholungsnutzung an das Grüne C gestellt. Denen ist man in Sankt Augustin damit nicht gerecht geworden. Noch schlimmer ist, dass sich daran wohl nichts mehr ändern lässt.

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