Kommentar: Zeit zum Reden

Wie zwei Schnellzüge rasen zurzeit die Bürgerinitiative und die Hauptdarsteller im Stadtrat aufeinander zu. Dabei wäre etwas mehr Bedachtheit in diesem Fall sicher der bessere Weg. CDU und FDP war das Bürgerbegehren von Anfang an höchst suspekt.

Dennoch haben sie sich schweren Herzens bewegen lassen, Gesprächen der Verwaltung mit der Initiative zuzustimmen. Als diese im nächsten Zug jedoch Forderungen stellte, tat den Politikern ihr vorheriger Beschluss schon wieder leid.

Dass CDU-Fraktionschef Josef Griese sich jetzt im Stadtrat zu einer unbedachten Äußerung hinreißen ließ, ist nur die Folge. Wenn Politiker sich von derart fundamentalen Plänen verabschieden, die durch die anhaltende Diskussion der vergangenen Jahre in der Öffentlichkeit an Bedeutung gewonnen haben, dann geht es immer auch darum, das Gesicht zu wahren.

Man lässt sich nicht gerne den Spiegel vorhalten und schon gar nicht immer mehr in die Ecke drängen. Das sollte auch der Bürgerinitiative klar sein. Sie hat es gar nicht nötig, die Politik zu provozieren. Ihr Ziel, einen Rathausneubau zu verhindern, hat sie längst erreicht. Sie sollte mit der Verwaltung über eine Kostenübernahme sprechen und ihre Klage zurückziehen.

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