Konrad-Adenauer-Stiftung zieht sich aus der Region zurück

Die CDU nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) will ihre Präsenz im Köln-Bonner Raum reduzieren. Aus Kostengründen will sie sich von mehreren Immobilien trennen.

 Standort Sankt Augustin: die Konrad-Adenauer-Stiftung.

Standort Sankt Augustin: die Konrad-Adenauer-Stiftung.

Foto: Holger Arndt

Berlin. Die CDU nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) will ihre Präsenz im Köln-Bonner Raum reduzieren. Aus Kostengründen wolle sie sich von mehreren Immobilien trennen, zu denen Schloss Eichholz in Wesseling und die KAS-Geschäftsstelle in Sankt Augustin gehören, hieß es am Mittwoch.

Ganz will sie die Zelte in der Region aber nicht abbrechen, wie Pressesprecher Walter Bajohr erklärte. "Die Stiftung hält auf jeden Fall an einem Standort im Rheinland fest", sagte er. So könnte die KAS etwa die Räume in Sankt Augustin vom Käufer zurückmieten. Die Bundes-CDU wollte sich zu den Umzugsplänen nicht äußern.

Meinung Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Schlag gegen die Region"Dass Mitarbeiter von Sankt Augustin nach Berlin ziehen, ist nicht auszuschließen. Denn der KAS-Vorstand beauftragte die Geschäftsleitung am vergangenen Freitag auch, den Ausbau des Berliner Standorts zu prüfen. Bisher ist die Geschäftsleitung auf Sankt Augustin und Berlin verteilt, mit einem Schwerpunkt im Rheinland: Hier sind rund 200 Mitarbeiter beschäftigt, an der Spree sind es rund 150.

Die Stiftung hat ein Veranstaltungshaus in der Tiergartenstraße und ein Verwaltungsgebäude in der Klingelhöferstraße unweit der CDU-Zentrale. Die KAS habe bereits vor Jahren eine Kaufoption für das Nachbargrundstück in Berlin erworben, teilte Bajohr mit. "Wenn wir Arbeitsbereiche von Sankt Augustin nach Berlin verlegen, brauchen wir einen Ergänzungsbau", hieß es.

Die KAS betreibt in Deutschland zwei Bildungszentren und 16 Bildungswerke. Von den beiden Bildungszentren, die auch Übernachtungsmöglickeiten für Tagungsteilnehmer bieten, will sie sich nun trennen. Es handelt sich um Schloss Eichholz und Schloss Wendgräben bei Magdeburg. In Eichholz sind etwa 40 Mitarbeiter beschäftigt, in Wendgräben weitere 50. Bajohr betonte, entschieden sei noch nichts.

Erst müssten die Wirtschaftlichkeitsprüfungen erfolgen. Für die drei Standorte gebe es einen Kaufinteressenten. Mit den eingesparten Mitteln wolle die KAS andere Bildungsprojekte stärken. "Die Unterkünfte in Eichholz und Wendgräben sind Fixkosten." Es müsse geprüft werden, ob dies zu hohe Belastungen seien. Auch der Zuwendungsgeber Bund habe ein Wörtchen mitzureden.

Die CDU-Bundestagsabgeordneten der Region, Elisabeth Winkelmeier-Becker und Norbert Röttgen, waren am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung, die in Bad Godesberg mit 200 Mitarbeitern präsent ist, teilte mit, ein Umzug der Stiftung nach Berlin sei "in keiner Weise geplant". In Bonn ist auch das "Archiv der sozialen Demokratie" untergebracht, das Dokumente über die deutsche und internationale Arbeiterbewegung aufbewahrt.

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