TC Unkel Ärger über ehemaliges Tennis-Areal

UNKEL · Neulich platzte Dieter Oberheuser endgültig der Kragen: Der Unkeler beschwerte sich bei der Verwaltung über die Zustände auf dem Gelände des ehemaligen Tennisclubs an den Straßen "Am Hohen Weg" und Graf-Blumenthal-Straße, die ihn vielmehr an eine "Müllhalde" erinnerten.

 Brach liegt derzeit das Gelände des ehemaligen Tennisclubs "Am Hohen Weg" in Unkel.

Brach liegt derzeit das Gelände des ehemaligen Tennisclubs "Am Hohen Weg" in Unkel.

Foto: Frank Homann

Oberheuser ist vor allem deshalb sauer, weil das Grundstück noch immer nicht genutzt werde. Ursprünglich flogen hier nämlich mehr als drei Jahrzehnte Tennisbälle hin und her, bis die Eigentümer des Areals den Pachtvertrag mit dem Tennisclub Unkel nicht verlängerten. Er ist nicht der einzige, dem der Zustand des Geländes missfällt.

"Ich kann den Unmut verstehen", sagt Miteigentümer Heinz Justen auf GA-Nachfrage, "doch wer die Hintergründe kennt, kann unsere Situation nachvollziehen." Er und seine Schwester Agnes Justen-Horsten hatten einst den Bebauungsplan auf eigene Kosten erstellen lassen. Nun sei die gesamte Vorarbeit geleistet.

"Wir gehen davon aus, dass es alsbald zu einer Bebauung kommen wird", sagt Justen. Es habe schon mehrere Anfragen gegeben, auch interessante Projekte. Doch die Vorstellungen der Interessenten stimmten bislang nicht mit denen der Eigentümer überein.

Neben dem circa 4500 Quadratmeter großen Areal der Justens liegen südlich angrenzend weitere rund 2500 Quadratmeter brach. Die Fläche des ehemaligen Bolzplatzes, der seit vier Jahren nicht mehr genutzt werden kann, gehört der Stadt Unkel. Es habe bereits Gespräche gegeben, wonach die Geschwister Justen sowie die Stadt gemeinsam nach einem Interessenten suchen.

Es sei zudem nicht auszuschließen, dass das Grundstück mittelfristig in Bauland umgewandelt werde. "Es gibt weiterhin dringenden Bedarf an Bauland in Hochwasser-freier Lage in Unkel", sagt Justen. Bis es soweit ist, wollen die Eigentümer nach eigenem Bekunden versuchen, den Zustand des Geländes instand zu halten.

"Wir können aber leider nicht verhindern, dass es immer wieder dazu kommt, dass Menschen dort Abfälle entsorgen. Wir beseitigen abgelegten Müll und Unrat in regelmäßigen Abständen", sagt Justen. Er wolle auch klarstellen, dass er den Tennisclub einst keineswegs vertreiben wollte, sondern der Verein sich auch ohne den nicht verlängerten Pachtvertrag aufgelöst hätte.

Das sieht Boris Mende ganz anders. Mende ist noch immer federführend beim TC Unkel, der nur noch formell existiert. "Wir hätten den Pachtvertrag gerne verlängert. Das war eine üble Geschichte für die Region und die beteiligten Personen", sagt Mende. In Unkel sei dadurch "ein Stück Tradition gesprengt worden".

Der anfängliche Ärger über den notgedrungenen Abriss des Vereinsheims und das Ende des Sportbetriebs sei bei ihm jedoch mittlerweile verflogen. In den vergangenen Wochen endete zudem ein Rechtsstreit mit der zuständigen Abrissfirma. Der Tennisclub Unkel kann nun in den nächsten Wochen offiziell aus dem Amtsregister gelöscht werden. Damit wäre dieses sportliche Kapitel endgültig beendet. Das Kapitel der Nachfolge auf dem Grundstück bleibt allerdings ein offenes.

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