Dorfgemeinschaftshaus in Bruchhausen Alle müssen zusammenrücken

BRUCHHAUSEN · "Das Dorfgemeinschaftshaus muss saniert werden, und das möchten wir schnellstmöglich auch realisieren." Entschlossen und zielstrebig zeigte sich der Bürgermeister der Ortsgemeinde Bruchhausen, Markus Fischer, als er die Pläne für die Sanierung des wohl wichtigsten Gebäudes für Bruchhausen vorstellte.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte der Ortsgemeinderat die Teilmodernisierung des Dorfgemeinschaftshauses beschlossen. Der Gemeinderat stellte einen Fördermittelantrag beim Land Rheinland-Pfalz. Inzwischen hat das Landesinnenministerium den Antrag bewilligt. Fördersumme: 350.000 Euro. Die Förderzusage werde in zwei Verpflichtungsermächtigungen von je 175 000 Euro für die Jahre 2016 und 2017 aufgeteilt, informierte Fischer.

Insgesamt summieren sich die Bauleistungen einschließlich aller Nebenkosten auf rund 600 000 Euro. Den Auftrag für die Planungsleistungen habe der Gemeinderat nun vergeben. Für die Instandhaltung des in die Jahre gekommenen Gebäudes sind einige Modernisierungsarbeiten nötig. Unter anderem sollen das Dach und die Glasfensterfassade saniert beziehungsweise erneuert werden. Neben den energetischen stehen auch brandschutztechnische Maßnahmen und Barrierefreiheit auf dem Sanierungsplan.

Auch wenn die Fördersumme etwa 60 Prozent der Kosten ausmacht, bleibt viel an der Ortsgemeinde mit ihren rund 950 Einwohnern hängen. "Natürlich ist das nicht wenig Geld, das wir Bruchhausener nun stemmen müssen", sagte Fischer, "aber die kommunale Infrastruktur muss uns auch etwas wert sein. Die Sanierung ist nötig und gemeinschaftlicher politischer Wille."

Das Dorfgemeinschaftshaus sei für Bruchhausen und sein kulturelles Leben von zentraler Bedeutung, so der Bürgermeister. "Die Räumlichkeiten hier werden von unseren Bürgern sehr stark angenommen." Ob Kindertanzen, Rückengymnastik, Mutter-Kind-Gruppen, Karatetraining oder Seniorensport: Der Belegungsplan, den Fischer zur Verdeutlichung vorstellte, macht sichtbar, dass nahezu jeder aktive Bruchhausener das Gemeinschaftshaus nutzt. Zahlreiche regelmäßige Veranstaltungen (montags ist das Gebäude von 15 bis 21 Uhr ununterbrochen belegt), aber auch Karnevalsabende finden hier statt.

Umso schwieriger wird es daher während der Bauzeit, eine Ausweichmöglichkeit für die Gruppen und Vereine zu finden. "Die Sanierungsmaßnahmen sollen Anfang 2016 beginnen", so Fischer. "Wir haben uns bewusst entschieden, nach Karneval zu starten." Die Bauzeit schätzt er auf insgesamt neun Monate.

Die wenigen Ausweichmöglichkeiten sind mit ein Grund dafür, dass der Gemeinschaftsraum überhaupt so stark genutzt wird - eine Turnhalle etwa hat Bruchhausen nicht. Fischer: "Wir werden versuchen, über den Winzerkeller einiges aufzufangen. Aber es wird Nutzungseinschränkungen geben, das ist ganz klar."

Man werde natürlich zu gegebener Zeit Gespräche mit den Vereinen führen, die Sachlage erläutern und versuchen, Übergangslösungen zu finden. Der Bürgermeister hofft auf Verständnis. "Die Sanierung ist im Sinne unserer Bürger. Schließlich brauchen sie einen Nutzungsraum, der modernen und sicherheitstechnischen Ansprüchen genügt, um ihre Interessen entfalten zukönnen."

Das Dorfgemeinschaftshaus mit Feuerwehr wurde 1978 als Anbau an das alte Volksschulgebäude errichtet. Die Verbandsgemeinde Unkel hat sich bereit erklärt, ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Grundstücke werden derzeit im Bruchhausener Gewerbegebiet gesucht. Das aktuelle Gerätehaus im Dorfgemeinschaftshaus erweitert nach dem Auszug der Feuerwehr das bestehende Raumangebot zusätzlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort