Ausstellung im evangelischen Gemeindehaus Edith Oellers spricht über ihre Werke

LINZ · "Geschichten von Menschen und Dingen" erzählt die in Linz aufgewachsene Künstlerin Edith Oellers in ihren Bildern. Zurzeit ist ein Teil ihrer Werke im evangelischen Gemeindehaus Linz, dem Katharinenhof, zu sehen.

 Vor einem ihrer Bilder: Die Düsseldorferin Edith Oellers bei der Eröffnung in Linz.

Vor einem ihrer Bilder: Die Düsseldorferin Edith Oellers bei der Eröffnung in Linz.

Foto: Frank Homann

Anlass ist die 150-Jahr-Feier der benachbarten Trinitatiskirche. Und zwischen dem protestantischen Gotteshaus aus dem 19. Jahrhundert und der bekannten, mittlerweile in Düsseldorf lebenden Malerin gibt es durchaus eine verbindende Komponente. Edith Oellers gestaltete beispielsweise das dreiflügelige Altarbild, das Szenen aus dem Neuen Testament zeigt.

Ihr Vater, der Bildhauer Günther Oellers (1925 bis 2011), verbrachte sein ganzes Leben in Linz. Auch ihre Mutter, die Malerin Edith Oellers-Teuber (1923 bis 2015), lebte hier lange Zeit. Von elterlicher Seite aus prägten die Linzer Jahre also den Werdegang der späteren Künstlerin, die über ihre Motivation sagt: "Der Alltag erzählt dauernd Geschichten. Ich brauche sie nur aufzugreifen und zu versuchen, sie zu verstehen."

Bei ihrem Besuch in Linz erläuterte sie gemeinsam mit ihrem Unkeler Künstlerkollegen Lars-Ulrich Schnackenberg bei der Ausstellungseröffnung ihre Arbeiten. Den Anfang machte Schnackenberg, der bemerkte, Kunst könne man quasi wie eine Weltsprache lesen: "Dabei geht es in der demokratischen Kunst vorrangig darum, was der Betrachter erkennt und im Bild erlebt." Sein Beispiel: Ein Bild, auf dem Oellers eine Säulenhalle mit einem blauen Fries darstellt. Vier Menschen im Vordergrund sind klar umrissen, während der Hintergrund unscharf bleibt.

"Ich denke mir die Geschichten von Menschen und Dingen nicht selber aus, sondern erlebe sie", so die Künstlerin mit Blick auf ein Bild, das die Erfahrung aus einer Kirche im Taunus wiedergibt. Sie sei an diesem Ort von einer Bilderflut "fast erschlagen worden". Sie setze oft Fragmente aus der Erinnerung oder nach Fotografien zusammen, erklärte Schnackenberg die Arbeitsweise der Kollegin. Gegenstände stünden immer wieder im Mittelpunkt, betonte er weiter. Eine Besucherin indes bemerkte, dass Oellers Personen keine Beziehung zueinander zu haben scheinen. khd/kph

Die Ausstellung ist bis zum Sonntag, 28. Juni, im Katharinenhof zu sehen. An dem Tag besucht der Präses die Gemeinde zum Abschluss der 150-Jahr-Feierlichkeiten. Termine für die Ausstellung nach Vereinbarung beim Pfarramt, Tel. 02635/2375.

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