Sebastian Pufpaff in Rheinbreitbach Ein Analyst mit scharfer Zunge

RHEINBREITBACH · Die grauen Haare zur Seite gegelt, den obligatorischen schwarzen Anzug tragend, mit dem Grinsen eines Versicherungskaufmanns. So betrat am Sonntagabend Sebastian Pufpaff (39) die Bühne in der Oberen Burg. Der Wahl-Bad Honnefer, der am Freitag noch in der "heute-show" beim ZDF einen Gastauftritt hatte, bereitete dem Publikum einen unterhaltsamen Abend.

 Sebastian Puffpaff bei einem früheren Auftritt.

Sebastian Puffpaff bei einem früheren Auftritt.

Foto: Wolfgang Henry

Als Mahner und Warner berichtete er vom Kauf von teurem Kobe-Rindfleisch, verwies auf die revolutionäre Entwicklung des Händetrocknens auf einer öffentlichen Toilette und erzählte stolz über seinen Einsatz von Hamstern als Alternative zu herkömmlichen Staubwischern.

Auch die Zerfallszeit von Ehen blieb in seinem Programm nicht unberührt: "Jede zweite Ehe wird geschieden. Jetzt mal ehrlich: Kaufen Sie ein Auto, wovon jedes zweite explodiert?" Man müsse sich Gedanken machen über die Ehe der Zukunft: "Früher, in der Steinzeit, funktionierte die Ehe noch. Mit 28 Jahren hat man geheiratet, mit 34 Jahren ist man gestorben: Sechs Jahre Ehe waren machbar. Aber heute sind es 60 Jahre, und das ist lang."

Neben dem "Krisengebiet" Ehe legte der zweifache Vater auch im Bereich schulische Ausbildung den Finger in die Wunde: "Schule ist heute wie Krieg." Man müsse den Kinder unbedingt beibringen, dass Mandarin keine Frucht sei und der Dax nicht in den Biologieunterricht gehöre. Außerdem würde Pufpaff gerne einmal einen Blick auf den Stundenplan in einem Terroristenausbildungscamp werfen: "Wie sieht da wohl die zweite Schulstunde aus?"

Er fände es schade, so der Künstler mit spitzer Zunge, dass angehende Terroristen die Ausbildungsmethoden nicht hinterfragen würden. Wieso sprengst du dich als Ausbilder nicht vorher in die Luft? Der Mathelehrer rechnet doch auch vor." Das Wichtigste, was Kinder und vor allem Erwachsene heute lernen müssten, sei das "unterscheiden Lernen zwischen Arschlöchern und Nicht-Arschlöchern".

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