Kirmes in Bruchhausen Ein Patronatstag nach Maß

BRUCHHAUSEN · Der Sankt-Laurentius-Josefs-Bürgerverein Bruchhausen feiert mit vielen Ortsbewohnern das Kirchweihfest. Auch wenn es diesmal in dem Rheinhöhenort keinen Bürgerkönig gibt, genießen Groß und Klein das Kirmesprogramm.

 Höhepunkt der Kirmes: Honoratioren des Bürgervereins führen den Festzug durch Bruchhausen an.

Höhepunkt der Kirmes: Honoratioren des Bürgervereins führen den Festzug durch Bruchhausen an.

Foto: Frank Homann

Mit gesenkten Säbeln und Fahnen gedachten die Offiziere des Sankt-Laurentius-Josefs-Bürgervereins und des Nünghüüder Junggesellenvereins am Ehrenmal neben der Wallfahrtskirche Sank Johann Baptist ihrer verstorbenen Kameraden. In der Kirche hatte Subsidiar Klaus Theis kurz zuvor die Festmesse zelebriert, mit der am Sonntag nach dem Patronatstag des heiligen Laurentius traditionell die Bürgerkirmes in dem kleinen Rheinhöhenort gefeiert wird.

„Festzug – rechts um“, kommandierte der Junggesellen-Hauptmann Matthias Alex, nachdem der Musikverein Vettelschoß das von Ludwig Uhland gedichtete Lied „Der gute Kamerad“ beendet hatte. Mit Leutnant Christian Strauß und den Offizieren des Bürgervereins, Daniel Heinrichs und Jürgen Reuter, führte er den Festzug durch den mit Birkengrün geschmückten Ort.

Nicht nur Junggesellenkönig Jasper Adenauer hatte sich, flankiert von den Fahnenträgern Manfred Paaßen und Lukas Adenauer, eingereiht. Auch Bürgermeister Markus Fischer und Klaus Theis marschierten im Festzug mit. Als dieser den Festplatz zwischen der Kirche und dem Winzerkeller erreichte, hatten sich etliche Bruchhausener schon die besten Plätze unter den Pavillons gesichert. Schließlich machte der Namenspatron der Kirmes mit strahlendem Sonnenschein seinem Namen alle Ehre. „Kommt Sankt Lorenz mit heißem Hauch, füllt er dem Winzer Fass und Bauch“, lautet eine Bauernregel, während eine andere besagt: „Sollen sich Obst und Trauben mehren, müssen mit Lorenz die Gewitter aufhören!“

Der Diakon Laurentius, über dessen Grab in Rom mit San Lorenzo fuori le mura eine der sieben Pilgerkirchen der Ewigen Stadt errichtet worden ist, soll 258 auf dem Rost den Tod gefunden haben, so dass er nicht nur Patron der Armen, sondern aller mit dem Feuer beschäftigten Berufe ist. Verehrt wurde er aber auch von den Bauern, die am Gedenktag des ersten „Herbstbruders“ mit dem Anbau der Herbstfrüchte begannen, und von den Winzern, die ihm an diesem Tag ihre Erstlingstrauben darbrachten.

Der Musikverein Vettelschoß sorgte für die musikalische Unterhaltung bei der Laurentius-Kirmes, für die Kinder stand am Brunnenplatz eine große Hüpfburg und es drehte sich ein kleines Kettenkarussell – klein, aber fein war das Bruchhausener Kirchweihfest, zu dem es diesmal keinen Bürgerkönig gab. „So viel Glück wie 2006 mit Helmut Mewissen und davor mit Andreij Aniszewski hatten wir seitdem bei der Suche nach einem Bürgerkönig nicht mehr“, bedauerte Daniel Heinrichs. In einem kleinen Ort sei es eben sehr schwer, jemanden zu finden, der dieses Amt übernehmen wolle.

Etwas Positives hatte er dennoch zu vermelden: Der Sankt-Laurentius-Josefs-Bürgerverein habe neue Säbel angeschafft und rechtzeitig zur Bürgerkirmes die Website überarbeitet. Für September ist eine Fortsetzung der „Hallo Nachbar“-Veranstaltungsreihe geplant, die Alt- und Neubürger von Bruchhausen zusammenführt.

Mehr Infos über den Verein gibt es auf www.bürgerverein-bruchhausen.de. Kontakt zum Vorsitzenden ist per E-Mail an daniel.heinrichs@bürgerverein-bruchhausen.de möglich.

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