Senioren- und Behindertenbeirat Franz Müntefering kommt nach Unkel

Unkel · Die frisch gewählte Interessenvertretung für gut 3000 Unkeler ab 65 Jahren und behinderte Menschen kommt am 8. August zur konstituierenden Sitzung zusammen. Der frühere Bundesminister für Arbeit und Soziales ist zu Gast.

 Der neue Seniorenbeirat (v.l.): Karsten Fehr, Beate Lister, Rex Stephenson, Willi Heß, Holger Zeise, Doris Heß, Hans-Joachim Dahmen, Jürgen Schuchard.

Der neue Seniorenbeirat (v.l.): Karsten Fehr, Beate Lister, Rex Stephenson, Willi Heß, Holger Zeise, Doris Heß, Hans-Joachim Dahmen, Jürgen Schuchard.

Foto: Horst-Dieter Küsters

„Wir bieten Ihnen eine hilfreiche Hand, setzen uns für Sie ein, initiieren und informieren, tragen zur Verbesserung der sozialen Teilhabe bei und fördern das ehrenamtliche Engagement“, verspricht der 2015 gegründete Senioren- und Behindertenbeirat (SBb) der Verbandsgemeinde (VG) Unkel. Nun wurden die Mitglieder für die Legislaturperiode 2019 bis 2024 gewählt. VG-Bürgermeister Karsten Fehr hatte dazu eingeladen.

Allerdings waren nur zwölf Interessenten zur Beiratswahl gekommen. Holger Diedenhofen, Chef-Organisator des Unkeler Bürgerbus-Angebots, und Stadtbürgermeister Gerhard Hausen nahmen als Beobachter teil. Die Ferienzeit und das „sehr formale Verfahren“ vermutete Fehr als Gründe für die geringe Resonanz. Den Anwesenden dankte er für ihr Interesse an diesem Ehrenamt und den Einsatz für die Belange der älteren und behinderten Bürger.

In der ersten Wahlzeit habe der Beirat um den Vorsitzenden Dieter Borgolte, der nun nicht mehr kandidierte, Hervorragendes geleistet, lobte Fehr. Neben Informations- und Diskussionsveranstaltungen sowie dem Senioren- und Behinderten-Stammtisch nannte er vor allem die Initiierung und Entwicklung des Bürgerbusses, den Antrag auf den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs sowie die Ausweisung und Kennzeichnung von Behinderten-Parkplätzen. Weitere wichtige Aufgaben warteten auf den SBb, der laut Satzung fünf bis neun Mitglieder hat.

Zur Wahl stellten sich Hans-Joachim Dahmen und Jürgen Schuchard vom Bürgerbus-Team, Schiedsmann Siegfried Lakeberg, das ehemalige VG-Ratsmitglied Beate Lister, Holger Zeise, Mitglied der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, die VdK-Mitglieder Doris und Willi Heß sowie Rex Stephenson, früherer Vorsitzender der Entwicklungsagentur Kulturstadt Unkel. Auch Karsten Fehr selbst, bisher stellvertretender Vorsitzender des SBb, kandidierte wieder.

Mit jeweils elf Stimmen gewählt wurden Doris Heß, Karsten Fehr, Siegfried Lakeberg und Jürgen Schuchard, zehn Wahlberechtigte stimmten für Willi Heß, Beate Lister, Rex Stephenson und Holger Zeise. Hans-Joachim Dahmen erhielt neun Stimmen. Die konstituierende Sitzung des SBb findet am Donnerstag, 8. August, statt.

Seniorentag auf 2020 verschoben

Bekanntgegeben wurde bereits, dass der zweite Senioren- und Behindertentag der Verbandsgemeinde Unkel nicht wie ursprünglich geplant im Herbst, sondern erst im kommenden Jahr stattfinden soll. Dafür erwartet der SBb am Montag, 14. Oktober, mit Franz Müntefering einen prominenten Gast und Referenten. Der frühere Bundesminister für Arbeit und Soziales ist Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) und Beiratsvorsitzender des Berliner Demografie-Forums.

Die Verbandsgemeinde Unkel habe es sich zum speziellen Anliegen erhoben, die Selbstbestimmung und die gleichberechtigte Teilhabe der älteren und behinderten Menschen an der Gesellschaft zu fördern, Benachteiligungen zu vermeiden oder ihnen entgegenzutreten, erklärte Bürgermeister Karsten Fehr. Der Beirat, dessen Wahlzeit an die des VG-Rates gekoppelt ist, vertrete die Interessen und Belange von fast einem Viertel der Bewohner der Verbandsgemeinde: 3065 über 65-Jährige von insgesamt 13 023 Bürgern (Stand Dezember 2018).

Und die Älteren werden durch den demografischen Wandel immer mehr. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes soll der Anteil bis 2040 von derzeit 23,5 auf 39,1 Prozent ansteigen. Laut Statistik sind in Rheinland-Pfalz acht Prozent der Bevölkerung schwerbehindert mit einem Grad von mindestens 50 Prozent, mehr als die Hälfte davon sind 65 Jahre und älter.

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