Sanierung Freibad Unkel bleibt eine Hängepartie

Unkel · Sie hatten das Schlimmste befürchtet und das Beste erhofft: Doch das Treffen mit Staatssekretär Jürgen Häfner vom Innenministerium endete am Dienstagabend für die Vertreter des Fördervereins Freibad Unkel und die örtlichen Politiker unerwartet - nämlich ohne Ergebnis.

Die Frage nach der Absicherung der bereits zugesagten Fördergelder für die Sanierung des Bades ist weiterhin ungeklärt, die Zukunft des Freibades bleibt eine Hängepartie.

Seit sieben Jahren kämpft Unkel für das Freibad. Längst hat sich der Förderverein mit mittlerweile 450 Mitgliedern zum größten Verein der Verbandsgemeinde entwickelt. Viele Hürden hat er seither übersprungen, doch diese ist anscheinend die höchste: Die 720.000 Euro, mit denen das Land das Projekt unterstützt, müssen über 25 Jahre abgesichert werden. Nur wer soll dies leisten?

Der Förderverein allein könne das nicht schaffen - die nötigen Versicherungen überstiegen das Budget deutlich. Die Verbandsgemeinde Unkel, die sich als Träger klar zu dem Freibad bekennt und auch für die Summe gebürgt hätte, darf nicht - die Kommunalaufsicht erlaubt es nicht. Bliebe nur die Landesregierung - doch die will unter keinen Umständen auf die Sicherheit verzichten.

"Eine konkrete Lösung gibt es zwar noch nicht. Aber es ist in dem Gespräch deutlich geworden, dass es geht und dass alle ein Interesse an der Realisierung haben - allerdings nur gemeinsam", sagte am Mittwoch Katja Lorenzini, Vorsitzende des Fördervereins. Ein möglicher Ansatz könne sein, so hieß es in dem nicht-öffentlichen Treffen, das Risiko mit Zustimmung des Landes und des Kreises auf mehrere Akteure zu verteilen.

Statt eines Lösungsansatzes bekam der Förderverein Hausaufgaben: Dessen Vertreter sollen die Planungen fortsetzen, nochmals die Kosten für die Sanierung und die Folgekosten prüfen, Unterlagen zum Lärm- und Hochwasserschutz liefern, um damit die Frage zu beantworten, wie das Freibad langfristig getragen werden soll.

Zudem soll mit den zuständigen Behörden und Fachämtern förmlich geklärt werden, dass das Projekt baurechtlich genehmigt werden kann. Lägen alle Unterlagen vor, will Karsten Fehr, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel, den Rat informieren. "Wir stehen nach wie vor deutlich hinter dem Freibad.

Doch Gründlichkeit geht vor Eile", sagte Fehr, der wie Stadtbürgermeister Gerhard Hausen, Landrat Rainer Kaul sowie die Landtagsabgeordneten Ellen Demuth und Fredi Winter an dem Gespräch teilnahm. "Es sind zwar noch einige Aufgaben zu erfüllen, aber ich bin vorsichtig optimistisch", sagte Hausen.

Das Projekt läge aber nicht mehr in der Hand der Stadt Unkel. "Die Stadt ist außen vor. Alles andere wäre eine Illusion", bestätigte der Unkeler Ortschef. Er persönlich wolle dennoch einen Vorstoß machen und dem Rat vorzuschlagen, als Stadt einen kleinen Beitrag zu leisten. Voraussichtlich im Herbst wollen sie sich erneut mit einem Vertreter des Mainzer Innenministeriums treffen.

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