Uhlhof in Bad Honnef GIZ-Aufsichtsrat agiert "unter falschen Voraussetzungen"

RHEINBREITBACH · An Post aus der Region besteht zurzeit kein Mangel im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Mit Poststempel von Mittwoch hat auch der Briefwechsel von Karsten Fehr, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel, mit dem BMZ seine Fortsetzung gefunden.

In einem Brief an Bundesminister Dirk Niebel pocht Fehr erneut auf den Erhalt der Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Honnefer Uhlhof.

Fehr findet deutliche Worte. Zur Ende Mai ihm zugegangenen Stellungnahme von Staatssekretär Jürgen Beerfeltz, die von Fehr ins Gespräch gebrachten Grundstücke für eine Erweiterung der AIZ seien vergleichbaren Einschränkungen bei Hochwasserschutz und Bebaubarkeit unterlegen wie der Uhlhof selbst, schreibt Fehr: "Diese Aussage ist nicht richtig."

Eine beigelegte Karte belege, dass die Erweiterungsfläche sowohl im Bereich des Parkplatzes, als auch nördlich und westlich angrenzend "nicht nur außerhalb des Überschwemmungsgebietes, sondern auch außerhalb der Überschwemmungsgrenze bei einem 200-jährigen Hochwasser" liege.

Im Falle der GIZ, die vor allem durch Aufträge des Bundes und andere öffentliche Auftraggeber finanziert werde, seien "im Interesse der Steuerzahler in besonderem Maße die Anforderungen der Wirtschaftlichkeit" zu berücksichtigen.

Dazu passe nicht, dass der GIZ-Aufsichtsrat unter Vorsitz von Beerfeltz am 21. Juni "über den Erwerb des Grundstückes der bisherigen Andreas-Hermes-Akademie in Bonn-Röttgen und deren Ausbau beschließen soll".

Dem Vernehmen nach, so Fehr, solle der Kauf zehn Millionen Euro kosten. "Ebenfalls dem Vernehmen nach sollen weitere circa 18 Millionen Euro" in Aus- und Umbau fließen. Fehr: "Ist der Neu- und Umbau in Röttgen inklusive Umzugskosten tatsächlich günstiger als die Renovierung des Uhlhofes und ein Neubau auf der anderen Straßenseite?"

Vor allem, da das Land NRW den Uhlhof angeblich kostenfrei zur Verfügung stelle, könne er sich das nicht vorstellen. Fehr befürchtet, dass der GIZ-Aufsichtsrat "von falschen Voraussetzungen ausgeht". Die Folgen "wären fatal". Insofern bittet Fehr um "sorgfältige und ergebnisoffene Überprüfung der von mir aufgezeigten Alternative zum Wegzug des GIZ".

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