Obst- und Gartenbauverein Rheinbreitbach "Goldener Spaten" geht an Gisela und Gustel Richarz

RHEINBREITBACH · Mit den Nerven völlig am Ende war Gisela Richarz am späten Samstagabend. Stundenlang hatte die Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Rheinbreitbach, Kartini Klein, ihrer Schriftführerin suggeriert, die auserkorene Trägerin des Wanderpokals "Goldener Spaten", Maren Hemens-Schmitz, sei immer noch nicht beim Erntedankfest erschienen.

 Grüne Daumen in Rheinbreitbach (von links): Adi Berg, Dorothea Hoss, Gisela und Gustel Richarz mit Katini Klein.

Grüne Daumen in Rheinbreitbach (von links): Adi Berg, Dorothea Hoss, Gisela und Gustel Richarz mit Katini Klein.

Foto: Frank Homann

Dann ließ Klein die Katze aus dem Sack: "Die Preisträger des Goldenen Spatens sind Gisela Richarz und mein Stellvertreter, ihr Mann Gustel", sagte sie unter herzlichem Beifall - und die beiden Vorstandsmitglieder waren völlig verdutzt. Mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Bunt sind schon die Wälder" hatte das Fest nach der von Pfarrer Andreas Arend zelebrierten Erntedankfestmesse Stunden zuvor begonnen.

Und musikalisch ging es mit Alleinunterhalter Peter-Josef Euskirchen weiter, bis die Sängergemeinschaft Bruchhausen/Rheinbreitbach die Festgesellschaft vom "Land der Burgen, Bergen und Täler" nach Mexiko in die "Sierra Madre del Sur" entführte. Dann stand die traditionelle "Wahl" der Erntekönigin an.

Haarscharf war das "Küsschen", unter dessen Goldpapier der Glückscent verborgen war, an Marianne Elster vorbei gegangen, die 1951 erste Erdbeerkönigin des Ortes war, so dass ihre Tischnachbarin Dorothea Hoss die nussige Praline zog. Von Gustel Richarz mit der Erntekrone gekrönt, drehte sich die neue Majestät zur "Waldeslust" im Dreivierteltakt mit dem 2. Vorsitzenden durch den Bürgersaal, bevor dieser zu einer Begegnung mit dem Heimatdichter Franz Josef Schneider, dem "Freudeblömche", einlud.

"Einer unserer beiden Preisträger hat lange davon geträumt, seine Freizeit im eigenen Garten zu verbringen", gab Klein dann bei der Laudatio auf die Goldenen Spaten-Träger preis. Wahr sei der Traum vom selbstgezogenen Gemüse und Obst erst im Ruhestand geworden. Seitdem aber würden Pflanzen, Samen und Ableger bei ihm wachsen und gedeihen, was möglicherweise an den vielen Hochbeeten liegen würde.

"Nicht nur, dass seine gärtnerischen Erfolge erschlagend sind, der Preisträger verfügt auch noch über ein absolutes Organisationstalent", verriet Klein. Als sie dann auch noch erklärte, seine Frau sorge für den Kontakt des Vereins mit der Presse, halte Vorstandssitzungen schriftlich fest und handele bei Veranstaltungen stets Rabatte aus, war jedem im Saal klar, dass der Goldene Spaten an das Ehepaar Richarz ging.

Treue Mitglieder

Für 30-jährige Treue zum Verein wurden Karl Abel, Hella Held, Aribert Peters, Martin Peukert und Dieter Uhlig ausgezeichnet. Eine Urkunde zu ihrem silbernen Vereinsjubiläum überreichte Kartini Klein zudem Renate Menden, nachdem sie Elke Napp, Rita Schröder-Stang und Karl-Josef Stang für 20-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet hatte.

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