100. Geburtstag Hertha Koch aus Erpel feiert

ERPEL · 1912 war ein geschichtsträchtiges Jahr: In China endete das Kaiserreich, in Deutschland fanden Reichstagswahlen statt, die Titanic sank, und Robert Scott starb in der Eiswüste der Antarktis, nachdem er nach Amundsen den Südpol erreicht hatte. Im gleichen Jahr wurde in Paderborn ein kleines Mädchen geboren: Hertha Koch. Heute feiert sie in Erpel ihren 100. Geburtstag.

 Genießt täglich den Blick auf den Rhein: Hertha Koch.

Genießt täglich den Blick auf den Rhein: Hertha Koch.

Foto: Privat

Sie hat das deutsche Kaiserreich erlebt, die Weimarer Republik, die Jahre des nationalsozialistischen Terrors, die Bonner Republik und die deutsche Einheit. Und sie wurde Zeugin der Eroberung der Brücke von Remagen durch die amerikanischen Truppen, als sie, wie viele Erpeler, im Tunnel Zuflucht vor den Bomben suchte. Trotz allem setzte sie die Überschrift "...außer einem großen Schrecken ist nicht viel passiert" über ihre Lebensgeschichte, die sie vor zehn Jahren niedergeschrieben hat.

Ihre Jugendjahre hat Hertha Koch auf dem elterlichen Bauernhof in Mettmann verbracht. Nach ihrer Heirat mit dem Erpeler Jung' Heinrich Koch zog sie mit ihrem Mann auf einen Hof nach Schlesien. Das Ende des Krieges verbrachte die junge Familie mit ihren mittlerweile vier Töchtern im Haus der Schwiegereltern in Erpel. Nach dem Krieg baute die Familie die Pension Koch auf und beherbergte in den 50er und 60er Jahren Urlauber aus dem Ruhrgebiet.

Zur zweiten Heimat wurde für die Eheleute die Insel Gran Canaria, im angenehmen Klima dort verbrachten sie viele Winter. Die Fahrt dorthin unternahmen sie stets mit Auto und Fähre, bis in den 80er Jahren Charterflüge preiswerter wurden. Die geliebte Insel besuchte Hertha Koch zuletzt vor acht Jahren. Heute verbringt sie ihren Lebensabend bei bester Gesundheit auf der Bergstraße in Erpel, wird von ihrer Tochter Gerda betreut und genießt tagtäglich den Blick auf den Rhein.

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