Rheinbreitbach Mit einer Eselsbrücke meistern die Grundschüler das Schulwegtraining

RHEINBREITBACH · Ein bisschen aufgeregt waren Sophie und Jonathan schon. In Leuchtwesten warteten die Sechsjährigen mit ihren Klassenkameraden vor der Grundschule. "Das schafft ihr", sagte Lehrer Frank Linnig und machte den Kleinen Mut für das Schulwegtraining der ersten und zweiten Klassen.

 Mit Warnwesten bekleidet üben die Grundschüler den Schulweg.

Mit Warnwesten bekleidet üben die Grundschüler den Schulweg.

Foto: Frank Homann

Jeweils zu zweit starteten die Kinder, um unterwegs "Hürden" wie Kreuzungen oder Einfahrten zu nehmen. Mehr als 20 Väter und Mütter standen an den Brennpunkten in Rheinbreitbach, wo sie das Verhalten der Schüler kontrollierten und den Erstklässlern bei jedem geschafften Problem einen Punkt auf eine Pappampel klebten.

Frank Linnig zupfte Liam vor dem Start noch schnell die umgehängte Ampel gerade, strich ihm übers Haar. "Das bekommst du hin." Der Erstklässler schob seinen Ärmel am linken Arm etwas nach oben. Das war nicht etwa modische Attitüde, sondern eine kleine Eselsbrücke.

"Wo es kalt wird, ist links. In die Richtung muss ich zuerst gucken, wenn ich die Straße überquere", erklärte der Knirps, ehe er sich aufmachte zur ersten Straßenüberquerung, wo Kirstin Brockhagen stand und auch beobachtete, wie die Kinder zuvor den Bereich der Aus- und Einfahrt zum Hotel "Ad Sion" meisterten.

"Ich bin zum ersten Mal im Einsatz, wir sind neu zugezogen", sagte die Mutter von Niklas aus Klasse zwei. "Das ist eine gute Sache an dieser Schule."

Immer kurz nach den Herbstferien wird mit den Kindern trainiert. Der Schulelternbeirat bittet die Mütter und Väter dann um Unterstützung. Vor der Aktion wurden sie von Oberkommissarin Nadine Engelbrecht von der Polizeiinspektion Linz eingewiesen.

Bereits seit zehn Jahren ist sie als Verkehrssicherheitsberaterin aktiv, begleitet die Mädchen und Jungen vom Kindergarten bis hin zur Radfahrprüfung in der dritten und vierten Klasse. Konrektorin Birgit Dohrmann: "Unser Ziel ist es, dass die Kinder sicherer werden auf dem Schulweg."

Finja und Sarah trudelten bereits wieder am Ziel ein. Beide hatten alle Punkte auf ihrer Ampel. Oliver Coppeneur begrüßte die beiden Mädels mit einem Fruchtsaftgetränk. Kim-Laura und Can, Leon und Sören kehrten nach ihnen zurück. "Es war nicht schwer", meinte Leon. Und Sören ergänzte: "Wir mussten gut aufpassen."

Insgesamt 120 Kindern kamen bei Coppeneur an. Auch Sohn Benoit war dabei. "Es ist wichtig, dass Kinder das Verhalten im Straßenverkehr erlernen. Es gibt den Kindern zusätzlich Sicherheit, wenn sich so viele Eltern an der Aktion beteiligen."

Mit Lehrerin Gerhild Schlemm sangen die Schüler das Lied "Mein Weg zur Schule ist nicht schwer." Und bei der Zeile "... an der Fahrbahn bleibe ich steh'n" zeigten die Finger der Kinder nach unten. Stopp!

Die Warnwesten von der Deutschen Verkehrswacht durften die Kinder behalten. Damit sie im Dunkeln gesehen werden.

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