Tambourcorps Erpel Musikfest zum 50-jährigen Bestehen

Erpel · Das Tambourcorps Erpel feiert an diesem Wochenende sein 50-jähriges Vereinsbestehen. Zu einem Jubiläumskonzert wird es aber erst im Herbst kommen: Für Samstag, 26. Oktober, laden die Tamboure in den Bürgersaal Erpel ein.

Josef Koch, Julius Ott und Peter Brandenburg hatten die Vereinsgründung am 17. März 1963 initiiert. Ein Spielmannswesen in der Alten und Freien Herrlichkeit hatte es allerdings schon viel früher gegeben.

"Wir berechnen unser Alter als eigenständiger Verein erst ab 1963. In der Chronik des Bürgervereins wird aber schon 1824 ein Tambour erwähnt, der für eine Flasche Wein Musik gemacht hat. Und aus der Kassenabrechnung 1835 geht hervor, das ein Tambour Hirzmann für seine Aktivitäten mit 15 Silbergroschen bezahlt worden ist", berichtet Heribert Siebertz. Während des Festes zeigt Siebertz im Neutor die Ausstellung "Spielmannswesen im Wandel der Zeit".

In den Protokollbüchern des Katholischen Junggesellenvereins Erpel-Heister werden zudem bereits 1863 ein Tambour-Stab und Schwalbennester, also Schulterstücke für Majors-Uniformen erwähnt. Ab 1887 findet sich zudem in den Vorstandslisten dieses Vereins der Name von Peter Brandenburg als Tambour-Major.

Er wird der im Volksmund "Schnürchesmann" genannte Militärmusik-Kapellmeister gewesen sein, der die Spielleutegruppe ausgebildet hat, die 1911 innerhalb des Turnvereins gegründet worden war. Fast geschlossen wechselte diese als eigene Abteilung 1928 zur Freiwilligen Feuerwehr, so dass sie auch außerhalb der Wehr Musikfeste und Veranstaltungen besuchen konnte. Durch die Einberufung junger Männer zum Wehrdienst musste mit Kriegsausbruch 1939 auch in Erpel der Spielbetrieb eingestellt werden.

Erst 1950 konnte sich ein neu gegründetes Corps aus den Reihen des Junggesellenvereins wieder zur Johannes-Kirmes präsentieren, das ein Jahr später beim Tambour-Wettstreit in Bruchhausen den 1. Ehrenpreis errang. Trotz zahlreicher Erfolge löste sich das Corps nach zehn Jahren wieder auf. "Zwar spielten ab und an einige Unentwegte zu den verschiedenen Festen, von einem aktiven Vereinsleben war jedoch keine Rede mehr", ist in der Festschrift von 1993 zu lesen. Aber schon vor der offiziellen Gründungsversammlung im März 1963 spielten wieder 16 Aktive unter Leitung von TambourMajor Walter Wester an Karneval auf.

"Nachdem das TC 1970 nicht nur mit dem 1. Preis in der A-Klasse bei der Rheinlandmeisterschaft in Andernach, sondern auch mit den ersten Preisen im Solospiel von Hans Eich bei den Tambouren und Harald Kuhn bei den Flötisten seine größten Erfolge gefeiert hatte, stand es zehn Jahre später fast vor dem Aus", erinnert Siebertz. Um den Erhalt des Corps zu beschwören, sei eigens VG-Chef Hans Hafener zur alles entscheidenden Mitgliederversammlung Mitte Dezember 1980 angereist.

Von da an ging es stetig bergauf. Während bislang nach Grifftabellen gespielt worden war, setzte Siebertz als neuer Tambour-Major 1983 das Spiel nach Noten durch, ein wichtiger Meilenstein für die musikalischen Fähigkeiten des Corps. War es zunächst auf Trommeln, Querflöten, Becken und Lyra beschränkt, so ist es heute zudem mit Percussion, Schneebesen, Sopran-, Alt- und Tenorflöte sowie Effektpfeife besetzt.

"Damit zählen unsere 32 Aktiven längst nicht mehr zu den klassischen Spielmannszügen und entsprechend haben wir unser Repertoire über die Marschmusik hinaus auch enorm erweitert", so Melanie Woelk, die im Vorjahr den langjährigen Vorsitzenden Ralf Frickel abgelöst hatte. Überzeugen von der Qualität der Musiker kann man sich beim Musikfest am Samstag, 15. Juni, während der Erpeler Johannes-Kirmes im Festzelt am Neutor.

Das Festprogramm

Samstag: 14.30 Uhr, Freundschaftsspiel der Gastvereine; 15 Uhr, Festzug; 17.30 Uhr, "Preussens Gloria" der Gemeinschafts-Corps; 18.30 Uhr, Gastkonzert des Musikvereins Lahrbach; 20 Uhr, Festkommers; 21 Uhr, Live-Musik mit "Let's Dance" und "De Volle Blaos". Sonntag: 10 Uhr, musikalische Begleitung der Kirmes-Messe; 11.30 Uhr, Freundschaftsspiel der Gastvereine; 15 Uhr, Festzug mit den Altaktiven zum Festzelt.

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